Online-Artikel

Eine buddhistische Stimme für Europa

Ein Beitrag von Stephen Batchelor übersetzt von Felix Baritsch veröffentlicht in der Ausgabe 2023/2 Buddhismus im Westen unter der Rubrik Buddhismus Heute.
Die Idee einer ‚Stimme‘ ist im Buddhismus sehr zentral. Wir sprechen z.B. vom Buddhavaca, dem Wort des Buddhas. Als der Buddha begann, dem Dharma eine Stimme zu geben – Buddhas Lehren – da sprach er nicht in einem Vakuum, sondern immer zu einer Zuhörerschaft, die entweder eine ganze Gruppe oder eine einzelne Person sein konnte. Seine Stimme war der erste Schritt, einen Dialog zu beginnen. Eine Stimme bittet um eine Antwort und wenn diese Antwort gegeben wurde, ist der Empfänger...

Im Krieg mit dem Dhamma

Ein Beitrag von Thanissaro Bhikkhu übersetzt von Kirsten Schulte veröffentlicht in der Ausgabe 2023/1 Sprechen unter der Rubrik Buddhismus in der Welt.
Ein deprimierendes Muster im menschlichen Verhalten stellte Mark Twain vor mehr als einem Jahrhundert fest. Es begleitet uns noch immer: Die Machthaber wollen Krieg. Politiker und Medien rühren die Werbetrommel, prangern die bösen Absichten des Feindes an und rufen alle patriotischen Bürger dazu auf, gegen ihn anzugehen. Zunächst zögern die Menschen, aber dann springen religiöse Führer auf den Zug auf und erklären ihren Anhängern, dass es ihre heilige moralische Pflicht sei, die...

Auf dem Weg zu einer Revolution der Liebe

Ein Beitrag von Bell Hooks übersetzt von Kirsten Schulte veröffentlicht in der Ausgabe 2022/4 Leben mit dem Tod unter der Rubrik Leben mit dem Tod.
Im Dezember 2021 verlor die Welt eine weitere mächtige Stimme für Liebe und Gerechtigkeit – die wegweisende Denkerin und Schriftstellerin bell hooks. Sie leistete historisch wichtige Beiträge in vielen Bereichen, von Feminismus und Rassenfragen bis hin zu politischer Theorie und Kulturkritik. Für sie ging es aber immer um die Wahl zwischen Liebe und Herrschaft. In diesem wichtigen Essay inspiriert sie uns dazu, ihre Vision einer Kultur der Liebe zu verwirklichen. „Ich sehe Liebe...

Das bestmögliche Leben – Wie unsere Vorstellungen von menschlichem Wohlergehen den Dharma im Westen prägen werden

Ein Beitrag von Seth Zuihō Segall übersetzt von Kirsten Schulte veröffentlicht in der Ausgabe 2022/3 Heimat unter der Rubrik Heimat.
In einem Dharma-Vortrag fast jeder westlichen buddhistischen Gemeinschaft hören Sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine Interpretation des Dharma, die sich erheblich von der Darstellung in den Suttas (Sanskrit: Sutras) unterscheidet. Illustration: Eddie Guy In den meisten Vorträgen wird betont, dass man achtsam im gegenwärtigen Moment sein sollte, dass man auf das eigene verkörperte Erleben achten und geschickt mit Gedanken, Wünschen und Emotionen umgehen sollte, dass man...

Wie eine Gebetsfahne: Mit den acht weltlichen Winden praktizieren

Ein Beitrag von Santacitta Bhikkhuni übersetzt von Sabrina Reiniger veröffentlicht in der Ausgabe 2022/2 Nahrung unter der Rubrik Nahrung.
Diese Winde sind in vier Paare aufgeteilt, weil nie einer alleine auftritt. Sie entstehen immer zusammen. Wir erhoffen uns Lob – wir fürchten uns vor Kritik. Wir wünschen uns Gewinn – wir fürchten Verlust. Wir möchten von allen gemocht werden – wir fürchten uns vor Kritik oder Nichtbeachtung. Wir möchten angenehme Erfahrungen machen – und unangenehme Erfahrungen vermeiden. Aber sobald wir Lob ernten oder Gewinn machen, wandelt sich dieser Wunsch leider in die Angst vor...

Umgang mit Konflikten im Buddhismus und innerhalb der buddhistischen Gemeinschaft

Ein Beitrag von Robert Szuksztul übersetzt von Susanne Szabadkai veröffentlicht in der Ausgabe 2022/1 fürsorglich unter der Rubrik fürsorglich.
Im Pali-Vinaya(1) gibt es eine Geschichte über eine Gruppe von Mönchen, die beschlossen, Vassa – die Regenzeit, während der die Mönche nicht mehr reisen – in völliger Stille zu verbringen, um „alle zusammen, in freundschaftlichem Einvernehmen und in Harmonie, eine angenehme Regenzeit zu verbringen und nicht an Almosenmangel zu leiden“. Das Kapitel trägt den bezeichnenden Titel „Nicht in Bequemlichkeit verweilen“. Der Buddha tadelt die Mönche für ihr Verhalten und stellt...

Tiere sind fühlende Wesen wie wir

Ein Beitrag von Susanne Billig, Annabelle Zinser veröffentlicht in der Ausgabe 2021/4 Verbundenheit unter der Rubrik Verbundenheit.
Seit 2010 machen Gruppen des „Save Movement“ weltweit auf das Leiden von Tieren für die Produkte der Nahrungsmittelindustrie sichtbar. Die Aktivistinnen und Aktivisten gehen regelmäßig vor Schlachthäuser und auf Tiermärkte, um dort Mahnwachen abzuhalten. Auch Buddhistinnen und Buddhisten beteiligen sich an den Aktionen. Über 200 Gruppen der Save-Bewegung gibt es mittlerweile weltweit, mehrere auch in Deutschland. Wenn Tiertransporter vor dem Tor des Schlachthauses oder an einer...

Die Samen des Glücks gießen

Ein Beitrag von Thich Nhat Hanh übersetzt von Susanne Szabadkai veröffentlicht in der Ausgabe 2021/4 Verbundenheit unter der Rubrik Verbundenheit.
Nicht alle unsere Gewohnheiten sind schlecht. Auch Glücklichsein ist eine Gewohnheit, sagt der Zen-Meister Thich Nhat Hanh und beschreibt, wie wir sie kultivieren können. Wir alle haben die Fähigkeit, glücklich zu sein. In uns sind Samen des Mitgefühls, des Verstehens und der Liebe. Wir alle verfügen über viele gute Samen des Glücks und der Freude. Doch wir haben auch die Angewohnheit, davor wegzulaufen. Diese rastlose Energie der Unzufriedenheit und des Sichabmühens trennt uns...

Politik, Engagement und Erwachen

Ein Beitrag von Joan Tollifson übersetzt von Susanne Szabadkai veröffentlicht in der Ausgabe 2021/3 Was trägt? unter der Rubrik Was trägt?.
Politik ist normalerweise ein heißes Thema, eines, das bittere Auseinandersetzungen auslösen, Ehen beenden, Familienessen ruinieren, Liebende entzweien und Kriege und Völkermorde auslösen kann. Es ist einer der wichtigsten Bereiche im menschlichen Leben, in denen glasklar wird, dass keine zwei Menschen genau denselben „Film vom Leben“ sehen. Foto: Mauro Mira auf unsplash.com In der Politik geht es im besten Fall und im Wesentlichen darum, wie wir uns in Gemeinschaften...

Hoffnung? – Weise Hoffnung!

Ein Beitrag von Joan Halifax übersetzt von Susanne Szabadkai veröffentlicht in der Ausgabe 2021/2 Freude unter der Rubrik Freude.
Roshi Joan Halifax reflektiert über die Idee der „weisen Hoffnung“ und warum wir uns dafür öffnen sollten. Einen guten Teil meines Lebens habe ich in Situationen verbracht, die man für hoffnungslos halten könnte: als Antikriegsaktivistin, als Bürgerrechtlerin, als Betreuerin von Sterbenden. Waldweg, Foto: Charlotte Descamps auf unsplash Ich habe auch ehrenamtlich mit Insass:innen von Todeszellen gearbeitet, in medizinischen Kliniken in abgelegenen Gebieten des Himalayas,...
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