Wanderausstellung „Gesichter der Religionen“

9. Februar 2017

Die interaktive Wanderausstellung „Religramme – Gesichter der Religionen“ möchte das interreligiöse Verständnis fördern. Auch Dharma-Praktizierende stellen sich darin vor.

20 Menschen aus unterschiedlichen Religionen stellen sich vor | © Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover

(9.2.2017/online-red ba) Interreligiöses und interkulturelles Verständnis ist unverzichtbar in einem Land wie Deutschland, in dem heute Menschen vieler religiöser Richtungen neben- und miteinander leben. Aus diesem Grund hat das Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover die interaktive Wanderausstellung „Religramme – Gesichter der Religionen“ initiiert. An der Vorbereitung und Umsetzung waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Buddhistischen Union beteiligt.
Vor allem Schulklassen seien heute fast überall religiös und herkunftskulturell bunt gemischt. In fast jeder Klasse gebe es darüber hinaus Mädchen und Jungen, die sich keiner Religion zugehörig wissen. „Sie alle haben ihre Herkunftskultur mitgebracht, und für sie alle stellt sich die Frage, wie sie in Niedersachsen dazugehören können und was das für ihre Herkunftskultur bedeutet“, so das Organisationsteam der Wanderausstellung und fügt hinzu: „Je vielfältiger und bunter die Welt der Religionen wird, umso wichtiger ist es, dass wir einander kennen lernen.“

In der Wanderausstellung können junge und ältere Besucherinnen und Besucher zwanzig Frauen und Männer aus zwanzig Religionsgemeinschaften in Niedersachsen kennenlernen. Die porträtierten Menschen sind ahmadiyya-muslimisch, alevitisch, evangelisch-lutherisch und -reformiert, hinduistisch oder jesidisch. Andere jüdisch, liberal-jüdisch, orthodox- oder charismatisch-christlich, römisch-katholisch, schiitisch- und sunnitisch-islamisch.  Auch mahayana- und theravada-buddhistische Praktizierende stellen sich mit ihrem Glauben und ihrer religiösen Ausübung vor. Worauf kommt es diesen Menschen in ihrer Spiritualität an? Was ist ihnen wichtig an ihrer religiösen Tradition? Wie stehen sie zu Menschen mit anderer Religion? Was bedeutet es für sie, in Niedersachsen zu leben? Alles das können die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung erfahren. Die Porträtierten geben Einblick in ihr privates Umfeld und ihre Gebetshäuser und lassen ihr Publikum teilhaben an den Klängen und wichtigen Texten ihrer religiösen Tradition.

Respekt vor der Unterschiedlichkeit der Menschen

Als Buddhistin zeigt sich zum Beispiel die gebürtige Äthiopierin Myriam Abdel-Rahman Sherif. Ihr Vater ist Muslim, ihre damals noch christliche Mutter hat sie als Christin erzogen. Nun gehört Myriam Abdel-Rahman Sherif der mahayana-buddhistischen Gemeinde des Tibet-Zentrums Hannover an. Als ausgebildete Erzieherin leitet sie dort die „Lotus Kinderkrippe“. Über ihren Glauben sagt sie: „Die Geistesschulung im Buddhismus hilft mir, meinen Geist heilsam auszurichten und mich ethisch gut zu verhalten.“ Wichtig findet sie auch, dass der interreligiöse Dialog einer der Schwerpunkte der Arbeit im Tibet-Zentrum ist. Das Zentrum ist Mitglied im Forum des Hauses der Religionen in Hannover und lädt Menschen aus anderen Religion zu sich ein. „Menschen sind unterschiedlich. Darum ist es wichtig, dass es unterschiedliche Religionen gibt“, sagt Myriam Abdel-Rahman Sherif.
Wichtig ist den Ausstellungsinitiatoren vor allem eines: „Alle diese Menschen leben und arbeiten in Niedersachsen. Und sie alle respektieren einander. Jeder und jede für sich hat seine und ihre guten Gründe für eine bestimmte religiöse Überzeugung. Und jeder und jede anerkennt, dass es sich bei den übrigen Porträtierten ebenso verhält.“

Weitere Informationen und Material zum Download, auch für den Schulunterricht:
http://www.gesichter-der-religionen.de

Ausstellungsorte:
18.01. – 09.02.2016 Wolfsburg
08.05. – 31.05.2016 Celle
05.08. – 28.08.2016 Walsrode
02.09. – 28.09.2016 Hameln
29.09. – 20.10.2016 Loccum
24.10. – 10.11.2016 Hildesheim
10.01. – 27.01.2017 Hannover, BBS 14
05.02. – 05.03.2017 Peine
10.03. – 06.04.2017 Osterode / Harz
02.04. – 01.05.2017 Kloster Medingen/ Bad Bevensen
03.05. – 24.05.2017 Osnabrück
29.05. – 21.06.2017 Hannover
25.07. – 16.08.2017 Oldenburg
21.08. – 15.09.2017 Vechta
24.10. – 12.11.2017 Bremen
09.01. – 07.02.2018 Göttingen

Blick in den Ausstellungskatalog. Die gebürtige Äthiopierin Myriam Abdel-Rahman Sherif gehört heute als Mahayana-Buddhistin dem Tibet-Zentrum Hannover an. | © Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover