„Walk With Me“ – Neuer Dokumentarfilm über Thich Nhat Hanh

27. Februar 2017

„Wir haben daran gearbeitet einen eindringlichen Film zu machen, der das Publikum tief in die Poesie des gegenwärtigen Augenblicks hineinzieht“, erklären die beiden Regisseure Marc J. Francis und Max Pugh. Premiere hat der neue Dokumentarfilm im März auf dem Festival „South by Southwest (SXSW)“. Dieses Festival für Musik, Film und interaktive Medien, das jährlich in Austin in Texas stattfindet, gehört zu den einflussreichsten seiner Art und wird von tausenden von Menschen aus aller Welt besucht

„Walk With Me“ – Neuer Dokumentarfilm über Thich Nhat Hanh

„Eine angemessene Filmsprache braucht viel Zeit“

„Walk With Me“ heißt ein neuer Dokumentarfilm über Thich Nhat Hanh, von seinen Schülerinnen und Schülern liebevoll „Thay“ genannt, der in Kürze auf Englisch erscheint. Der Film verbindet Filmaufnahmen aus dem monastischen Leben von ordinierten Schülerinnen und Schülern des vietnamesisch-buddhistischen Zen-Lehrers mit Lesungen aus seinen Schriften. Als Erzähler konnte der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch gewonnen werden, bekannt beispielsweise für seine Rolle in den Film „12 Years a Slave“, in dem er einen Plantagenbesitzer verkörperte.

Das Produktions- und Filmteam hat eine der Top-PR-Agenturen der USA engagiert, um den Film im Rahmen seiner Premiere auf dem South-by-Southwest-Festival möglichst weit bekannt zu machen. Die Ausgaben dafür lassen sich nur decken dank großzügiger Zuwendungen der „Thich Nhat Hanh Foundation“; die Filmemacher bitten darüber hinaus jedoch um weitere Spenden**.

In einem Interview vor einiger Zeit* erklärten die beiden Regisseure, sich mit der Realisierung des Films viel Zeit gelassen zu haben, um ganz in Ruhe eine Filmsprache zu entwickeln, die dem achtsamen Leben der buddhistischen Gemeinschaft rund um Thich Nhat Hanh entspreche. So hätten sie beispielsweise sehr viel Zeit investiert, um ihr Leben in der „Welt draußen“ mit dem Rhythmus und den Gepflogenheiten des monastischen Lebens der porträtierten Menschen zu koordinieren.

Thay in Meditation | © EIAB

„Die Drehbarbeiten haben unser Leben verändert“

Weil sich der Film an eine breite Öffentlichkeit richte, sei ein möglichst interessanter Aufhänger wichtig gewesen. Die Filmemacher fanden ihn in einer Reise ordinierter Mitglieder der Thich Nhat Hanh-Sangha, die einen originellen Zugang zum Thema bot. „Als Geschichtenerzähler richten wir uns an ein Mainstream- und nicht an ein Nischenpublikum“, so die Filmemacher. „Obgleich der Film Auszüge aus mehreren buddhistischen Vorträgen präsentiert, soll sich unser Publikum nicht fühlen wir auf einem Dharma Talk mit Thay.“
Gefragt, ob die Arbeit an dem Film auch ihr persönliches Leben geändert habe, entgegnete Marc J. Francis, dass er sich als Vater eines Kleinkindes stark angesprochen gefühlt habe von Thich Nhat Hanhs Worten in einem Vortrag, in dem er sich zum Thema Kindererziehung geäußert habe. „Wie oft spielst du mit deinen Kindern? Bist du dann wirklich präsent in diesem Moment? Oder denkst du an deine To-Do-Liste? Wenn du an deine To-Do-Liste denkst, bist du nicht wirklich da. Wahre Liebe heißt, jemandem deine Präsenz zu schenken und für ihn da zu sein, und Achtsamkeit ist der Weg, dies zu lernen“.
Von diesem Augenblick an, so der Regisseur, habe sich sein Leben langsam verändert, Tag für Tag, Woche für Woche, und er habe eine grundlegende Wandlung erlebt im Hinblick auf die Frage, wer er selbst sei und wie er leben wolle.
Filmemacher Max Pugh ergänzte eine ähnliche Erfahrung. Er habe ganz allmählich während der Arbeit an dem Film eine persönliche Achtsamkeitspraxis entwickelt. „Das ist mir unter die Haut gekrochen auf eine Art, wie ich es zuvor nicht erwartet hatte. Eine Welle von Bewusstheit in Bezug auf meinen Atem in stressvollen Zeiten. Eine Welle des vegetarischen Lebens, wenn nicht sogar des veganen – etwas, das vor einigen Jahren für mich noch völlig undenkbar gewesen wäre.“
Ein Trailer des Films ist bereits im Netz zu sehen.

Trailer von „Walk With Me“ (Video)