Zen und die Kunst mit schwierigen Menschen umzugehen

Rezension

Betrachtet man sein eigenes Leben durch die Zen-Brille von Mark Westmoquette, erkennt man, dass sich hinter schwierigen, „lästigen“ Menschen, die einen wütend machen oder ärgern, „lästige Buddhas“ verbergen. Herausfordernde Menschen können also unsere Lehrmeisterinnen und Lehrmeister sein. Dazu zählt der Autor in seinem Buch „Zen und die Kunst, mit schwierigen Menschen umzugehen“ viele konkrete Beispiele auf, die er selbst als Zen-Mönch, Yoga-Lehrer und Achtsamkeitstrainer erlebt hat. 

Dabei ist es gleich, ob es um Menschen aus dem beruflichen Umfeld, Freundinnen und Freunde, Personen aus der Nachbarschaft, Partnerinnen und Partner, Familienmitglieder oder nicht zuletzt Lehrende geht – Mark Westmoquette geht auf alle ein. Er schildert dabei Einsichten und sich allmählich ändernde Verhaltensweisen, die aus dem Zen-Weg resultieren. Und er erklärt, wie Eltern besser mit Kindern, die sie als schwierig empfinden, klarkommen können. Ein weiteres Thema ist, wie man mit Kritik kreativ umgehen oder Mitgefühl für sich selbst und ein schwieriges Gegenüber 

entwickeln kann. Wir sollten erkennen, so legt der Autor überzeugend dar, dass wir keine getrennten Wesen sind: „Diese grundlegende verblendete Sichtweise der Getrenntheit zu durchschauen, ist der Kern der Zen-Praxis.“ Mark Westmoquette weist im gesamten Buch immer wieder darauf hin, wie wichtig und heilsam es ist, auftauchende Gefühle und deren Verortung im Körper zu beobachten – sie sind ein wichtiger Schlüssel, um automatische Reaktionsmuster zu verlassen. 

Das lebensnah geschriebene Buch richtet den Blick auf den Umstand, dass Menschen, die uns Schwierigkeiten bereiten, immer etwas mit uns selbst zu tun haben. Und wir erfahren, wie wir uns gut darauf vorbereiten können, sie zu treffen und friedliche Lösungen zum Nutzen aller Beteiligten zu finden. 

Ursula Reinsch