Walpola Rahula

Was der Buddha lehrt

Heft: 02 | 2024 Krieg und Frieden
Verlag:Origo
Ort:Bern
Jahr:2023
ISBN:978-3-282-00038-8
Preis:39 Euro
Seiten:226
Aus dem Englischen von dem Ehrwürdigen Dhammankara
Kartoniert

Rezension

Der 1997 verstorbene Walpola Rahula hat das Buch „What The Buddha Taught“ bereits 1958 geschrieben – eine Einführung in den Buddhismus aus Sicht des Theravada, das umfassend und klar die Grundlehren Buddhas darstellt. 1982 wurde diese Einführung ins Deutsche übersetzt. Jetzt erschien eine Neuauflage.

Walpola Rahula geht darin auf tiefgründige philosophische Fragen ein. Ausführlich behandelt er die vier Grundwahrheiten Buddhas, wobei er betont, dass alle Lehren und Rituale im Buddhismus keine ewige Wahrheit darstellen, sondern nur ein Floß zum Übergang ins Nirvana sind und dann überflüssig werden. Als Grundlagen des Buddhismus benennt der Autor wechselseitige Bedingtheit und die Lehre vom Nicht-Ich. Wechselseitige Bedingtheit bedeutet für Rahula, dass es keinen Anfang des Nichtwissens gibt. Ursache und Wirkung bilden keine Kette, sondern ein Rad, das sich immer weiterdreht.

Ausführlich behandelt Rahula die Lehre von Anatta – keine Existenz hat ein festes, unveränderliches und unabhängiges Selbst. Daraus folgert er, dass es keine Wiedergeburt gibt, sondern nur eine Fortdauer von Energien. Ziel des Weges ist Nirvana, was schon innerhalb dieses Lebens erreicht werden kann.

Die Überlegungen, die Rahula zum Buddhismus im Alltag anstellt, lesen sich mit dem sehr traditionellen und antiquierten Familienbild, das er entwickelt, heute nicht mehr zeitgemäß. Bei ihm steht die Frau noch am Herd, so wie es der vorherrschenden Meinung in den 1950er-Jahren entsprach, als nur wenige an die Emanzipation der Frau und deren Berufstätigkeit dachten.

Erfreulich ist, dass Rahula am Ende seines Buches noch Originaltexte aus dem Buddhismus anfügt, und zwar acht Suttas sowie Auszüge aus dem Dhammapada, einer Sammlung von Aussprüchen des Siddhartha Gautama.

Willi Reis

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