Adelheid Herrmann-Pfandt

The Copper-coloured Palace

Iconography of the rNying ma School of Tibetan Buddhism

Heft: 04 | 2018 Wohin?
Verlag:Agam Kala Prakashan
Ort:Indien
Jahr:2018
ISBN:978-81-7320-151-6
Preis:224,40 €
Seiten:1532
Hardcover, 3 Bände, durchgehend farbige Illustrationen

Rezension

Grundlage dieser Arbeit von Adelheid Hermann-Pfandt waren nach vielen Jahren Vorarbeiten zahlreiche Besuche in circa 35 Klöstern der rNying-ma-Tradition in Indien und Nepal, das Studium und Fotografieren der dort überlieferten Malereien, Gespräche mit den dort Praktizierenden über ihre Kunstwerke und die zugrundeliegende Überlieferung sowie das Studium der dazugehörigen Texte vom Kanon der rNying-ma-Schule bis zur Gegenwart. Zu ihren eigenen Fotografien kamen noch Aufnahmen von Elke Hessel (Tibethaus Frankfurt) aus Tibet hinzu. Die Fotografien aus den rNying ma-Institutionen wurden erweitert um Abbildungen aus anderen Quellen wie Museen und privaten Sammlungen (ein Verzeichnis aller Abbildungen mit genauen Herkunftsangaben findet sich im Anhang des Werkes).

Um die Ikonografie oder Bilderwelt einer Religion darzustellen, gibt es im Prinzip zwei Vorgehensweisen. Die eine – und gerade bei buddhistischen Ikonografien gebräuchlichste – geht von der innerhalb der jeweiligen Tradition existierenden Überlieferung aus und illustriert diese dann mit den real vorhandenen, häufig antiken Bildern, Statuen und dergleichen. Die andere, für die sich die Autorin nach langen Überlegungen entschieden hat, beginnt mit der in der gegenwärtig lebendigen Tradition vorhandenen Bilderwelt und ordnet und analysiert diese sowohl auf der Basis der Überlieferung als auch mithilfe der Erklärungen der jeweiligen Religionsvertreter. Dabei sind dann nicht die Vorlieben derjenigen, die über die Ikonografie schreiben, der Leitfaden, sondern die in der Praxis der Praktizierenden maßgeblichen Elemente der Ikonografie.

Gegliedert hat die Autorin ihre Darstellung (Abbildungen und ihre Erklärungen) nach Bereichen: Buddhas und Buddhawelten, Zyklus der friedlichen und zornigen Gottheiten, Darstellungen von Padmasambhava, Yidams (ungefähr: für die Lernenden spezifische Meditationsgottheiten), Dakinis (tantrische „Göttinnen“), Schützer der buddhistischen Religion, in der rNying-ma-Tradition verehrte indische und tibetische Meister. Häufig handelt es sich um Mandalas, die als Ganzes und dann in Ausschnitten präsentiert werden. Gerecht werden kann eine kurze Besprechung diesem Monumentalwerk nicht. Mich hat es zutiefst beeindruckt und mit Bewunderung erfüllt.

Peter Gäng

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