Spiritualität als Lebenskompass

Rezension

In ihrem neuen Buch „Spiritualität als Lebenskompass“ geht die Wissenschaftsjournalistin Miryam Muhm der Frage nach, weshalb wir so oft unzufrieden und orientierungslos sind, unser Glück im Konsum beziehungsweise im Materiellen suchen und die spirituelle Dimension unseres Lebens weitgehend verloren gegangen ist. Anhand wissenschaftlich belegter Tatsachen führt sie aus, dass die Meditation die Lösung dafür bieten kann. Muhm schreibt dazu: „Die Neurowissenschaft kann den Skeptikern heute beweisen, dass die uralte buddhistische Mindfulness-Meditationstechnik unseren Kortex dahingehend verändern kann, dass sich gerade seine ,moderne‘, also hoch entwickelte neuronale Schicht verdichtet und volumenmäßig vergrößert – und dass dies uns dazu führen kann, eine höhere Vernunft zu entwickeln.“ Sie plädiert dafür, damit den „eigentlich für uns vorgesehenen Evolutionssprung zu vollziehen und der höheren Vernunft Raum zu geben.“ Das erspare uns Antidepressiva, frustrationsbedingten Konsum und die Zerstörung der Umwelt. Weiter erklärt sie, dass mit der buddhistischen Meditation der Umgang mit sich selbst und mit anderen kultivierter, respektvoller und empathischer werde und somit die Gesellschaft insgesamt ethischer. Um die Vorzüge der Meditation umfassend zu untermauern, führt sie einige wissenschaftliche Studien aus unterschiedlichen Fachgebieten wie Gesundheit, Arbeitswelt, Wirtschaft und Bildungssystem auf. Ein leidenschaftliches Plädoyer für Meditation mit buddhistischem Hintergrund.

Traudel Reiß