Michael Yamashita, Elisabeth Bibb

Shangri-La

Entlang der Teestraße von China nach Tibet

Heft: 02 | 2023 Buddhismus im Westen
Verlag:White Star Verlag
Ort:Mailand
Jahr:2020
ISBN:978-88-631-2408-8
Preis:29,95 €
Seiten:272
Aus dem Englischen übersetzt von Theresia Übelhör
gebunden, Bildband

Rezension

Shangri-La – was schwingt da nicht alles mit: ein mythischer Ort, ein Paradies, in dem die Menschen sorglos zusammenleben und uralt werden. Die meisten kennen das Buch von James Hilton oder Frank Capras Film und haben sich schon einmal in dieses Tal geträumt. Auch der berühmte Fotograf Michael Yamashita, der seit Jahrzehnten China und Tibet bereist, hat Shangri-La nicht gefunden, dafür jedoch ein anderes Leben, das unterzugehen droht.

Seit Jahrhunderten gab es neben der Seidenstraße auch den Chamagudao, den Tee-Pferde-Weg von Sichuan bis Tibet. Denn China hatte etwas, das Tibet wollte: Tee. Und Tibet hatte etwas, das China brauchte: Pferde. Und so gingen jedes Jahr 25 000 Pferde nach China und 6,5 Millionen Pfund Tee die 1 400 Kilometer weit ins tibetische Hochland. Die Texte von Yamashita und Elisabeth Dibbs erklären kundig und gut lesbar die Geschichte der wichtigen Handelsstraße und erzählen von ihren alten Traditionen und den Veränderungen. Seine Fotografien zeigen das buddhistische Land in berückender Schönheit: den immer verschneiten Trola-Pass auf 5 100 Meter Höhe, das Meer rosafarbener Gebetsfahnen im Pagodenpark Maiwa-Waque, die Mönche mit dampfenden Gefäßen mit Yakbutter-Tee und beim Backen des Fladenbrots Balep Korkun, eine Nomadenfamilie in ihrem Zelt aus Yakfellen, ihre Tiere als Flecken im Schneegestöber. Die Fotos sind intensiv strahlend und unaufdringlich nah an den Menschen. Ein wunderbarer Bildband, der in keiner Tibetbibliothek fehlen sollte.

Susanne Marschall

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