Secret Drugs of Buddhism
Psychedelic sacraments and the origin of the Vajrayana
Heft: | 02 | 2018 Freiheit |
Verlag: | Amrita Press |
Ort: | Hayfork, Kalifornien |
Jahr: | 2017 |
ISBN: | 978-0-692-65281-7 |
Preis: | 18,38 USD |
Seiten: | 398 |
Paperback | |
Rezension
In einer Reihe spiritueller Traditionen ist der Gebrauch bewusstseinsverändernder Pflanzen und Pilze im Rahmen religiöser Rituale ein probates Mittel, um zu tieferen Einsichten zu gelangen, zu heilen und den Lebensalltag neu zu strukturieren. Doch gibt es so etwas auch im Buddhismus? Mike Crowley, ein Anhänger der Karma-Kargy-Linie des tibetischen Buddhismus, beleuchtet in Secret Drugs of Buddhism diese Thematik aus historischer Perspektive und lässt dabei auch persönliche Erfahrungen einfließen. Das Buch befasst sich erstmals ausführlicher mit dem Gebrauch solcher Stoffe in der Geschichte des Buddhismus und ist sehr interessant und lesenswert, auch wenn man die Ansichten des Autors nicht immer teilen mag. Anhand von Symbolik und Ikonographie will Crowley beispielsweise belegen, dass in Anknüpfung an die Soma-Rituale der Hindu-Religionen auch die Ursprünge des Vajrayana auf den Gebrauch bewusstseinsverändernder Pilze und Pflanzen zurückgehen. Der bis heute bei Initiationen gereichte Amrita sei ursprünglich eine psychoaktive Zubereitung gewesen, welche erst den Adepten in die Einweihungssphären jenseits der Sinneswelt geführt habe. Zeichnungen buddhistischer Gottheiten mit Schirmen in der Hand deutet Crowley als geheime Pilzsymbole, die den psychoaktiven Dungpilz Psilocybe cubensis und den Fliegenpilz Amanita muscaria darstellen. Insgesamt ist Crowleys Beweisfaden manchmal ziemlich dünn. Sollten allerdings weitere Befunde seine These erhärten, müsste die Geschichte des Vajrayana-Buddhismus tatsächlich völlig neu geschrieben werden.