Neun Berge
Die Lehre des koranischen Zen-Meisters Gusan Suryeon
Heft: | 02 | 2023 Buddhismus im Westen |
Verlag: | Angkor Verlag |
Ort: | Frankfurt am Main |
Jahr: | 2022 |
ISBN: | 978-3-943839-79-1 |
Preis: | 15 € |
Seiten: | 148 |
Aus dem Koreanischen übersetzt von Taro Yamada | |
kartoniert | |
Rezension
Kusan heißt auf Koreanisch „neun Berge“ und ist der Name von Kusan Sunim, der von 1909 bis 1983 lebte und Abt eines der größten Tempels der koreanischen Seon(Zen)-Tradition war. Der koreanische Buddhismus beruft sich überwiegend auf die in China begründete Lin-chi Chan-Schule, bei uns bekannter unter dem japanischen Namen Rinzai, ist jedoch nicht mit ihr identisch. Wie die Rinzai-Schule legt auch Kusan Sunim in seinen Ausführungen größtes Gewicht auf die Arbeit mit dem „hua-tou“, bei uns als Koan-Schulung bekannt. Dieser Fokus zieht sich wie ein roter Faden durch alle seine Texte.
Das Buch „Neun Berge“ gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste Teil, „Dharma-Gespräche“, enthält Texte, die Kusan Sunim auf Bitten meist westlicher Schülerinnen und Schüler aus Gesprächen zusammengefasst hat und die zur Einführung in das buddhistische Weltbild hilfreich sind. Sie vermitteln in kurzen Artikeln (zum Beispiel „Was ist ‚Ich‘?“ oder „Träume, Illusion und Wirklichkeit“) den Kontext zu Kusans Weg. Der zweite Teil, „Die Sieben Paramita“, ist ein Vortrag, den er 1976 vor buddhistischen Laien gehalten hat. Diese sieben Tugenden dienen als Leitfaden für den Alltag und lauten: Geben, ethische Enthaltsamkeit, geduldiges Aushalten, eifrige Anstrengung, Stille und Stabilität des Geistes, Weisheit, die Vollkommenheit der gleichzeitigen Praxis aller Paramitas. Der dritte Teil, „Formale Dharma-Diskurse“, beginnt mit einem detaillierten Bericht über das Leben und den Tagesablauf von Seon-Mönchen in einem koreanischen Kloster. Der Autor ergänzt sie mit Vorlesungen, die er während dreimonatiger Meditationsklausuren in den Jahren 1975 und 1976 gehalten hat, gerichtet an die im Tempel Song Kwang Sa praktizierenden Mönche; sie sind somit alles andere als „Anfängerkost“. Mit Fragen, Gedichten und kraftvollen Bildern spornt der Meister die Übenden an und legt zugleich sein eigenes Verständnis dar.
Stefanie Wachowitz