Nazis in Tibet
Das Rätsel um die SS-Expedition Ernst Schäfer
Heft: | 04 | 2017 Erleuchtung |
Verlag: | Theiss Verlag |
Ort: | Darmstadt |
Jahr: | 2017 |
ISBN: | 978-3-806234381 |
Preis: | 24,95 € |
Seiten: | 288 |
Hardcover mit Schutzumschlag, mit Abbildungen |
Rezension
Die Geschichte der mysteriösen Tibetexpedition des SS-Mannes Ernst Schäfer 1938/39 entfaltet der Religionswissenschaftler und Journalist Peter Meier-Hüsing zu einem spannenden Panorama der esoterischen Obsessionen von NS-Größen, dem hemmungslosen Opportunismus Schäfers und arischem Rassenwahn. Dabei sind Schäfers Berichte über seine Reise nach und den Aufenthalt in Lhasa ebenso aufschlussreich wie die Spurensuche bis in die Neonaziszene der Gegenwart, mit der das Buch endet. Schade ist, dass die minutiöse Aufarbeitung des Archivmaterials durch deutsche, britische und amerikanische Archive aus Platzgründen in dem spannend geschriebenen Buch kaum dokumentiert ist.
Mit dem Thema „Buddhismus im Nationalsozialismus“ beschäftigt sich auch die jüngste Ausgabe der Zeitschrift für Religionswissenschaft Nr. 25 (1), 2017, 179 Seiten, erschienen bei De Gruyter, die übers Internet bezogen werden kann.
Der Band ist das Ergebnis der bisher ersten religionswissenschaftlichen Tagung zu diesem Thema an der Universität Wien 2012. Schwerpunkte behandeln nicht nur das Buddhismusbild von Ernst Schäfer, sondern auch ganz allgemein die Situation des Buddhismus in Deutschland zwischen 1933 und 1945 am Beispiel des Verhaltens prominenter Buddhisten oder der Buddhistischen Gemeinde Berlin oder auch Karlfried Graf Dürckheims. Auch hier wird das Zusammenspiel von Opportunismus, spirituellen und anderen Ambitionen und Politik deutlich.