Mitten ins Leben – Frieden finden mit Vipassana-Meditation

Rezension

Werner Vogd, Professor für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke, und die Journalistin Dunja Batarilo behandeln in ihrem Buch detailliert die Vipassana-Meditation nach Satya Narayan Goenka, der 1924 in Mandalay geboren wurde und eine weltweite Vipassana-Bewegung angestoßen hat. Eingeflossen in das Buch sind auch Vogds persönliche Erfahrungen mit dieser Methode, die er seit 30 Jahren praktiziert, und die Ergebnisse zweier mehrjähriger Projekte zum Thema Buddhismus im Westen.

Vogd und Batarilo stellen den Ablauf der Meditationskurse nach Goenka vor, gehen kurz auf die Geschichte der Vipassana-Bewegung und die positiven Effekte der Meditation ein. Zudem erklären sie die Grundlagen des Buddhismus wie die drei Daseinsmerkmale, die Lehre von der bedingten Entstehung und die Bedeutung von metta, vor allem, wie sie in Vipassana-Kursen erlebt werden. Ihr Schwerpunkt liegt aber auf dem persönlichen Erleben von Menschen, die dauerhaft meditieren, und wie sie „die Veränderung, die in ihnen selbst und damit auch in ihrem Verhältnis zu ihren Mitmenschen“ stattfindet, verstehen und reflektieren: „In das persönliche Erleben des jeweiligen Meditierenden geben bildgebende Verfahren leider keinen Einblick. Für dieses Buch verlassen wir uns daher nicht auf Hirnscans – wir schauen Menschen, die Vipassana praktizieren, auf andere Art und Weise in die Köpfe. Wir lassen sie erzählen, befragen die Schriften und ziehen unsere Schlüsse.“ In dem auch für ein breites Publikum lesbaren Buch kommen deshalb zahlreiche Meditierende ausführlich zu Wort, sie beschreiben ihre Erfahrungen und die Auswirkungen der Meditation auf ihr Leben. Die Autoren überprüfen auch, ob sich ihre Einsichten verallgemeinern lassen und beantworten das mit einem eindeutigen Ja.

Traudel Reiß