Meditieren
7 einfache Praktiken für einen ruhigen Geist
Heft: | 04 | 2023 Verantwortung |
Verlag: | Lotos |
Ort: | München |
Jahr: | 2023 |
ISBN: | 978-3-7787-8306-1 |
Preis: | 22 Euro |
Seiten: | 256 |
Aus dem Englischen übersetzt von Stephan Schuhmacher und Maike Schuhmacher | |
Gebunden | |
Rezension
Es gibt unzählige Bücher zur Meditation mit unzähligen Übungen und Erklärungen, warum es sinnvoll sein könnte, einen ruhigen Geist zu kultivieren. Die Idee, sich dem Thema gleichzeitig aus tibetisch-buddhistischer und westlich-naturwissenschaftlicher Sicht zu nähern, wie Tsoknyi Rinpoche und Daniel Goleman dies in ihrem Buch „Meditieren, 7 einfache Praktiken für einen ruhigen Geist“ tun, überzeugt.
Tsoknyi Rinpoche ist ein international tätiger Lehrer des tibetischen Buddhismus, Daniel Goleman Autor des Bestsellers von „EI – emotionale Intelligenz“ und ein bekannter Wissenschaftsjournalist zum Thema Meditation. Beiden liegt am Herzen, Meditationsübungen aus dem Buddhismus mit nachvollziehbaren Erklärungen westlicher Art möglichst vielen Menschen nahezubringen. So stellt Tsoknyi Rinpoche in einer einfachen Körperübung das plötzliche „Fallenlassen der Arme“ vor, eine Übung, die bei schwer zu beeinflussenden Gemütszuständen hilfreich sein kann. Dazu erklärt Daniel Goleman den neurophysiologischen Mechanismus, wie plötzliche Aktivitäten dieser Art dazu führen können, andauerndes Grübeln zu unterbrechen. Auch die Übung „Händeschütteln der schönen Monster“ zum heilsamen Umgang mit leidvollen Gefühlen findet eine westliche Entsprechung in der gut erforschten Schema-Therapie, einer Methode der kognitiven Verhaltensforschung, die sich ebenfalls mit beunruhigenden emotionalen Mustern beschäftigt.
Bei all dem geht es den Autoren nie um Selbstoptimierung oder Achtsamkeit als isolierte Technik, sondern immer darum, mit beruhigtem Geist und offenem Herzen Mitgefühl für alle Wesen zu kultivieren. Tsoknyi Rinpoche steuert auf lebendige Weise
Meditationstechniken bei, Daniel Goleman beruhigt das westlich zweifelnde Gehirn mit Zahlen und Fakten aus Neurowissenschaft und Psychologie – eine gelungene Mischung.
Conny Dollbaum-Paulsen