Arnaud Maitland

Leben ohne Bedauern

Älterwerden und Tod im Licht des tibetischen Buddhismus

Heft: 03 | 2017 Wer bin ich?
Verlag:Theseus Verlag
Ort:Bielefeld
Jahr:2017
ISBN:978-3-95883-159-9
Preis:24,95 €
Seiten:309
Hardcover
 


Rezension

Oft sind Bücher über Buddhismus eher theoretisch und enthalten höchstens ein paar praktische Übungen, um das Gelesene anzuwenden oder nachzuvollziehen. Arnaud Maitland, Schüler von Tarthang Tulku Rinpoche, gelingt es in Leben ohne Bedauern, seine persönliche Geschichte mit den Lehren des tibetischen Buddhismus so zu verweben, dass die LeserInnen einen lebhaften Eindruck davon erhalten, wie wir die Lehren in unserem Leben zu unserem eigenen Nutzen und dem anderer anwenden können. Weit davon entfernt, ideale Lösungen von Problemen zu präsentieren oder erhaben über den Dingen zu stehen, erzählt Maitland ohne Beschönigungen, wie sich die Alzheimererkrankung seiner Mutter entwickelt und wie sich das auf sein Leben und das der gesamten Familie ausgewirkt hat. Im Rückblick schildert der Autor einzelne Episoden aus dem Leben seiner Mutter – das ist seine Art, sich mit den Geschehnissen zu versöhnen. Im Laufe des Buches werden buddhistische Lehren, wie die Vier Edlen Wahrheiten, der Edle Achtfache Pfad, das abhängige Entstehen, Vergänglichkeit, Karma und die Paramitas, sehr verständlich erläutert und stehen immer im praktischen Bezug zu Altern, Krankheit, Tod und Sterben. In den Text eingestreut sind einige Übungen, deren Anwendung die Geistesschulung fördern. Das Buch ist ein Kaleidoskop an buddhistischen Lehren, die man nicht zusammenhängend lesen muss, sondern aus denen man sich immer wieder einzelne Aspekte herausgreifen kann, um sich darin zu vertiefen.

Traudel Reiß

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