Kinder sprechen mit dem Dalai Lama

Rezension

Bei diesem ansprechend in den warmen Farben Gelb und Rot des tibetischen Buddhismus aufgemachten Buch signalisiert schon das Äußere, worum es im Inhalt geht: eine Welt voll innerer und äußerer Qualität zu erschaffen. Im ersten Teil des Buches vermittelt die Autorin Claudia Rinke in einer klaren und „unesoterischen“ Sprache, wer der Dalai Lama ist und welches die Prinzipien des tibetischen Buddhismus sind, auf denen seine Botschaft beruht. Im zweiten Teil dokumentiert sie Fragen, die Kinder und Jugendliche Seiner Heiligkeit gestellt haben. Bei jeder seiner Antworten schimmert sein Herzensanliegen durch. Es geht dem Dalai Lama um nichts Geringeres als um das Überleben der Menschheit. Wenn die Weltbevölkerung weiter so rasant wächst, wird die Verteilung der lebensnotwendigen Ressourcen die größte Herausforderung der Zukunft werden. Wenn wir bis dahin nicht gelernt haben, uns als Brüder und Schwestern, als eine Einheit, zu verstehen, wird das katastrophale Folgen haben. Als Lernmittel empfiehlt der Dalai Lama eine religionsübergreifende Ethik. Er glaubt an die Fähigkeit der Jugend der Welt, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht treiben zu lassen vom alten, wegschauenden „Weiter-So“. Das Training der Fähigkeit zum Miteinanderreden und Einanderzuhören, dabei die Anliegen der anderen wirklich verstehend, bildet für ihn die Grundlage für die Erschaffung einer lebenswerten Zukunft. Ein sehr sympathisches, Kraft schenkendes Buch, das sich auch sehr gut zum Verschenken an Nichtbuddhisten eignet, die erfahren wollen, „was Buddhisten so machen“.

Andrea Liebers