Gegen den Strich
Erschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu Satipaṭṭhāna
Heft: | 04 | 2024 unterwegs |
Verlag: | Herausgegeben von Muttodaya Dhamma und dem Verlag Beyerlein & Steinschulte |
Ort: | Stammbach |
Jahr: | 2024 |
ISBN: | 978-3-9824580-5-2 |
Preis: | Das Buch ist ein Geschenk des Dhamma |
Seiten: | 432 |
Es ist bei den Herausgebern oder zum freien Download unter www.muttodaya.org und www.buddhareden.com erhältlich | |
Kartoniert | |
Rezension
Einführende und kommentierende Werke zum grundlegenden Mahasatipatthana Sutta aus der Mittleren Sammlung gibt es viele. Das Buch „Gegen den Strich“ des Ehrwürdigen Mettiko nähert sich dem Thema jedoch so originell, frisch und belebend, dass sich flüchtig Lesenden gerade deshalb manches nicht sofort erschließen mag. Wer sich bei der Lektüre jedoch Zeit nimmt, auf neue Sichtweisen einlässt und den Klappentext ernst nimmt, in dem es so schön heißt: „Dieses Buch eignet sich nur für Erspürende“, findet in dem Werk ungeahnte Inspirationen für die Praxis. Die Gedankengänge spannen einen weiten Bogen: Vorangestellt sind den einzelnen Kapiteln Auszüge aus der Lehrrede – vom Ehrwürdigen Mettiko neu übersetzt – daran schließen Ausführungen an, die sowohl philosophische Standpunkte der Phänomenologie und des Existenzialismus, beispielsweise der Philosophen Søren Kierkegaard, Jean-Paul Sartre, Martin Heidegger oder Ludwig Wittgenstein, in ihrer Nähe zur Buddhalehre nachzeichnen, als auch ihre Grenzen aufzeigen. So differenziert der Text ist, der sich entlang der gesamten Lehrrede entfaltet, so faszinierend ist das Bild des „Hologramms“ mit dem das Dhamma – zu Recht – verglichen wird. All das bleibt keine Scholastik, sondern führt auf heitere Weise in die Sensibilisierung des subjektiven Erlebens des Hier und Jetzt und am Ende zum Vertrauen in die Buddhalehre. die es uns möglich macht, wenn wir uns ihr anvertrauen, zum Ende des Leidens zu gelangen.
Die Zeichnungen, die humorvoll und hintergründig die Widersprüche in ihrer konkreten Alltäglichkeit aufzeigen, tragen zum Charakter des Buches wesentlich bei. Eine weitere Qualität liegt in der besonderen Sorgfalt, die der Autor den sprachlichen Feinheiten zentraler Begriffe der Lehrrede widmet. Allein das hinzugefügte Glossar ist eine Fundgrube. Das Werk erschöpft sich so schnell nicht. Man wird es nicht nur einmal lesen.
Enrico Pellegrino