Die Zen-Gebote des Kochens
Meditationen aus der Sterne-Küche
Heft: | 04 | 2016 gut leben |
Verlag: | Kösel Verlag |
Ort: | München |
Jahr: | 2016 |
ISBN: | 978-3-466-37156-3 |
Preis: | 24,99 € |
Seiten: | 144 |
Hardcover mit Schutzumschlag, Großformat, vierfarbig | |
Rezension
Hinnerk Polenski, Zen-Meister, und Frank Oehler, Sterne-Koch, beschreiben in Die Zen-Gebote des Kochens, jeder für sich und klar getrennt, was Zen für sie bedeutet und wie wir Zen in unseren Alltag integrieren beziehungsweise wie wir Zen im Alltag leben können. Für Oehler zählt dazu auch, wie wir mit unseren Nahrungsmitteln umgehen und welche wir uns einverleiben. Ohne dogmatisch zu werden, regt Oehler an, sich achtsam mit der Ernährung auseinanderzusetzen. Für Polenski ist es die Tee-Zeremonie, bei der wir uns intensiv und achtsam mit der Zubereitung und dem Genuss des Tees beschäftigen. Sehr praktisch und alltagsnah erfahren wir ein paar wesentliche Elemente von Zen sowie von Zazen, dem Sitzen in Kraft und Stille, wie es Polenski bezeichnet. Der Stil ist so unaufdringlich und ohne erhobenen Zeigefinger, doch sehr klar, direkt und begeisternd, sodass ich davon angeregt wurde, mich mehr der Meditation beziehungsweise dem Zazen zu widmen. Die Gestaltung und Aufmachung des Buches sind großzügig, ansprechend und wirken auf den Geist äußerst beruhigend. Der Sprachstil ist locker, aber nicht oberflächlich, und ernsthaft, aber nicht immer so gediegen, wie es in einem Zen-Buch zu erwarten wäre. Auch wenn es kein Kochbuch sein will, sind doch ein paar wenige, einfach gehaltene Rezepte enthalten. Dieses Buch hebt sich in jeder Hinsicht wohltuend von ähnlichen Titeln ab.
Traudel Reiß