Ulli Olvedi

Die Yogini

Roman

Heft: 03 | 2016 Vom Leben und Sterben
Verlag:Arkana Verlag
Ort:München
Jahr:2016
ISBN:978-3-442-34145-0
Preis:22,99 €
Seiten:576
Hardcover mit Schutzumschlag
 


Rezension

Der neue Roman von Ulli Olvedi ist ein gut 500-Seiten starker Wälzer. Aber je näher man dem Ende kommt, desto mehr wünscht man sich, er wäre noch umfangreicher. Die Yogini ist ein Entwicklungsroman im klassischen Sinne, angereichert mit Zitaten aus den Lehren der großen alten buddhistischen Meister − und Meisterinnen. Um zwei Schwestern geht es darin, Nyima und Lenjam, die im Tibet des frühen 18. Jahrhunderts aufwachsen: Die eine, Nyima, unter besonderen Glückszeichen geboren und damit zu Besonderem ausersehen, die andere, Lenjam, ein Wildfang, der (erst einmal) lieber in den Bergen herumreitet, als Shantideva zu lesen. Dabei konnten und sollten Mädchen damals überhaupt nicht lesen, schon gar nicht die Schriften der großen Lehrer. Doch diese beiden haben Glück: Ihr Vater fördert sie wie Jungen. Und sie nutzen dieses Privileg, um alles zu lernen, was es zu lernen gibt, und schließlich Yoginis zu werden. Der Weg dahin ist lang und steinig, aber auch voller beglückender und befreiender Erfahrungen. Lenjam, die sich zur Hauptheldin des Buches entwickelt, gelangt sogar in das geheime Reich der Yoginis und wird dort in deren Weisheit und Fähigkeiten eingeweiht. Mit Die Yogini ist Ulli Olvedi dank ihres historischen Wissens, ihrer Kenntnis der Lehren und ihrer lebendigen literarischen Darstellungskraft ein zugleich spannender und lehrreicher Roman über die spirituelle Entwicklung zweier kluger, tapferer und sympathischer junger Frauen gelungen.

Ingrid Strobl

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