Meister Torei Enji

Die Unauslöschliche Lampe

Heft: 02 | 2021 Freude
Verlag:Books on Demand
Ort:Norderstedt
Jahr:2020
ISBN:978-3-7526-4912-3
Preis:19,99 €
Seiten:500
Kommentar von Meister Daibi von Unkan. Aus dem Japanischen übersetzt von der Ehrwürdigen Myoko-ni und Yoko Okuda. Aus dem Englischen übersetzt von Ulrich Beck und Michelle Bromley.
Paperback

Rezension

Die Abhandlung über die „Unauslöschliche Lampe“ ist ein wichtiges Werk der Rinzai-Zen-Tradition und wurde von Meister Torei Enji (1721–1792) verfasst. Er war Schüler und Dharma-Erbe von Meister Hakuin (1686–1769). In diesem Buch werden die Richtlinien für das traditionelle Zen-Training klar dargelegt. Zum besseren Verständnis des Textes werden die Ausführungen durch Kommentare von Meister Daibi von Unkan (1881–1964) ergänzt. Die deutsche Übersetzung beruht auf der englischen der Zen-Meisterin Myokyo-ni (1921–2007).

Torei Enji weist zu Beginn darauf hin, dass es nicht hilfreich ist, sich einzelne Teile aus dem Text herauszupicken, denn es handelt sich um ein ganzes, zusammenhängendes Studium. Er beginnt mit einer kurzen Geschichte der Rinzai-Zen-Linie und schildert deren Herkunft. In den folgenden Kapiteln beschreibt er alle wichtigen Aspekte der Zen-Übung. Besonders werden Meditation, die Arbeit mit Koans und die Übermittlung durch den Lehrer betont. Im Zen-Training bildet der Glaube die grundlegende Antriebskraft für die Übung. Diesem Aspekt widmet er ein ganzes Kapitel. Anknüpfend behandelt er den Bereich der Täuschungen. Jeder Mensch ist voll eingebildeter Vorstellungen, irriger Ansichten und Anhaftungen, sodass er seine wahre Natur nicht erkennt. Wenn die irrtümlichen Vorstellungen losgelassen werden, kann die Buddhanatur erscheinen. Dazu benötigt es beharrliche Praxis. Torei schildert auch, wie Täuschungen durch die Zazen-Übung (Meditation) überwunden werden können, und bringt immer wieder Gleichnisse aus Koan-Sammlungen, um die Grenzen des Verstandes aufzuzeigen und keine eigenen Gedanken aufkommen zu lassen. Im Kapitel über die fortgeschrittene Praxis wird unter anderem der große Zweifel angesprochen, unter dem sich großes Aufwachen (satori) befindet. Es wird auch vom „Schlusswort“ gesprochen, dessen wesentlicher Inhalt nur wortlos übermittelt werden kann. Beginnt die Kraft der fortgeschrittenen Praxis zu wirken, wird das rechte Denken beim Übenden vorherrschend. Mit der Übermittlung durch den Lehrer und dem Weiterdrehen des Dharma-Rades schließt das Buch, und nun gilt es, damit zu üben. Das Buch ist eine hilfreiche Begleitung für den Weg.

Norbert Rindo Hämmerle

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