Das Unwillkommene willkommen heißen
Mit offenem Herzen Verletzungen, Traumata und Ängste überwinden
Heft: | 04 | 2020 Mitgefühl |
Verlag: | Arkana Verlag |
Ort: | München |
Jahr: | 2020 |
ISBN: | 978-3-442-34267-9 |
Preis: | 18,00 € |
Seiten: | 224 |
Aus dem Englischen von Claudia Seele-Nyima | |
Hardcover mit Schutzumschlag | |
Rezension
Pema Chödrön gehört – ich muss es gestehen – seit vielen Jahren zu meinen buddhistischen Lieblingsautorinnen und -autoren. Seit Jahrzehnten Nonne und Lehrerin in der Tradition des tibetischen Buddhismus ist sie für mich wie eine weise Großmutter, die mich an die Hand nimmt und mir liebevoll, mit Verständnis und großer Geduld zeigt, wie ich mit den Widrigkeiten des Lebens besser umgehen kann. Unwillkommenes nur sehr selten willkommen heißen zu können gehört zu den zentralen Problemen meines und unseres Lebens und führt dazu, dass wir mit dem, was ist, hadern und dagegen kämpfen. Das können äußere Dinge sein, aber oftmals wehren wir uns auch gegen uns selbst; wir mögen nicht, wie wir sind, und wollen uns anders haben. Das schafft das von uns Abgelehnte nicht aus der Welt, vergrößert aber unser Leiden. Pema Chödrön zeigt in ihrem neuen Buch, wie wir lernen können, uns auch dem zuzuwenden, was wir ablehnen, und wie uns das Kraft und Zuversicht schenkt, um mit allem, was uns begegnet, innen wie außen, einen guten Umgang zu finden. Sie erklärt, welche buddhistischen Praktiken und Vorstellungen uns dabei am besten unterstützen. Sie ermutigt die Leserinnen und Leser nicht zuletzt, indem sie ihre persönlichen Erfahrungen teilt, dass Veränderung möglich ist und dass es sich lohnt, geduldig, aber beharrlich an sich zu arbeiten, um das Herz und den Geist immer weiter werden zu lassen, bis wir alles umfassen und umarmen können. Einige Kapitel des Buches sind bereits auf Deutsch in anderen Publikationen erschienen, aber mich hat es nicht gestört, bereits Bekanntes erneut zu lesen. Letztlich muss man die Inhalte ja verkörpern und leben, und dafür ist es sicherlich nützlich, sie sich immer wieder einmal vor Augen zu führen.