Das Tao des David Bowie

Rezension

David Richard Jones ist unter dem Namen David Bowie als charismatischer Künstler berühmt geworden. Vor allem seine Musik, die von ihm fantasievoll gestalteten Bühnenauftritte und seine kreative Selbstdarstellung machten ihn zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit. All dies beleuchtet Mark Edwards in seinem Buch „Das Tao des David Bowie“.

Kaum jemand weiß, dass David Bowie seine Kindheit in einer Familie verbrachte, die von einer schweren psychischen Krankheit gequält wurde, von der er fürchtete, dass sie eines Tages auch ihn treffen könnte. Noch weniger ist bekannt, dass er 1967 kurz davorstand, buddhistischer Mönch zu werden. Vor allem die erste Hälfte seines Lebens war von vielen Krisen und Problemen gekennzeichnet, zu denen auch seine Drogenabhängigkeit, etwa vom Alkohol, gehörte. Doch in einer Art Eigentherapie gelang es ihm, sich daraus zu befreien und die zweite Lebenshälfte als zufriedener Vater und Ehemann zu verbringen – ohne seine künstlerischen Aktivitäten aufzugeben.

Der britische Journalist Mark Edwards hat Bowies Transformation als Leitlinie eines Buchs verwendet, das durchaus in die Kategorie „Lebensberatung“ passt. Er hat die Konzepte und Ideen, die Bowie während seines Lebens und seiner Karriere unterstützten, in zehn Lektionen zusammengefasst. Es gelingt ihm, aus persönlichen Erfahrungen des Künstlers Schlüsse zu ziehen, die vielen Menschen helfen können, sich ihren Problemen zu stellen und sie zu lösen. Vor diesem Hintergrund schlägt er Übungen vor, die sich zum großen Teil leicht umsetzen lassen; einige wenige wirken etwas „überkomplex“.

Besonders intensiv hebt der Autor die zentrale Bedeutung hervor, die die verschiedenen Strömungen des Buddhismus für Bowie auf seiner Suche nach einem tieferen Sinn spielten. Wer nach einer Mischung aus spirituellen Überlegungen und Tipps für den Alltag sucht (und Sympathie für Bowie mitbringt), findet in diesem Buch eine Menge Anregungen für die eigene Transformation.

Manfred Folkers