Buddha hinter Gittern
Meditation - das Tor zur Freiheit
Heft: | 01 | 2021 Gemeinwohl |
Verlag: | Edition Spuren |
Ort: | Winterthur, Schweiz |
Jahr: | 2020 |
ISBN: | 978-3-905752-79-3 |
Preis: | 19,00 € |
Seiten: | 168 |
Aus dem Englischen übersetzt von Maike und Stephan Schumacher | |
Hardcover | |
Rezension
Cuong Lu, vietnamesischer Herkunft, kam mit seiner Familie 1979 in die Niederlande. 16 Jahre lang lebte er als Mönch in Plum Village, in der Gemeinschaft um Thich Nhat Hanh, bevor er in die Niederlande zurückkehrte und eine Familie gründete. Er wurde dort einer der ersten buddhistischen Gefängnisgeistlichen und war in dieser Funktion etliche Jahre in mehreren Gefängnissen tätig. Er meditierte mit Häftlingen, hörte ihnen zu und lehrte sie den Buddhismus. In „Buddha hinter Gittern“ erzählt er von seinen Erfahrungen mit den Inhaftierten. Es ist faszinierend zu lesen, wie etliche von ihnen allein durch das stille Sitzen in der Lage waren, sich für ihr Leiden zu öffnen, es anzuschauen und dadurch zu transformieren und ihrem Leben so eine Wendung zu geben. Die Erfahrung, dass Cuong Lu ihnen tief zugehört hat und ihnen nicht urteilend begegnet ist, hat bei vielen dieser Menschen eine tiefgreifende Heilung und ein Annehmen der eigenen Taten ermöglicht. So kann das Gefängnis sogar zu einem Ort werden, an dem umfassende Glückserfahrungen möglich sind, viel besser als „Geld, Sex, Drogen“, wie ein Häftling bestätigt. „Buddha hinter Gittern“ belegt, wie wichtig buddhistische Seelsorge dieser Art in Haftanstalten und ähnlichen Institutionen ist und wie sie dazu beiträgt, dass Gefangene in ihrem Leben draußen später besser zurechtkommen und seltener rückfällig werden. Zum anderen zeigt es: Glück, Freiheit und Menschlichkeit sind letztlich an jedem Ort möglich – von äußeren Bedingungen hängen sie nicht ab.