Bewusstseinsformen
Heft: | 03 | 2014 Ist Buddhismus eine Religion? |
Verlag: | Wilhelm Fink Verlag |
Ort: | Paderborn |
Jahr: | 2014 |
ISBN: | 978-3-7705-5530-7 |
Preis: | 29,90 € |
Seiten: | 222 |
Hardcover mit Schutzumschlag |
Rezension
Wenn westliche Buddhistinnen und Buddhisten über ihre Meditationspraxis sprechen, dann bedienen sie sich meistens der traditionellen Begriffe. Es ist eine Fachsprache für „Eingeweihte“, die für Außenstehende oft schwer nachvollziehbar ist. Die Neuro-Forschung hilft hier auch nicht wirklich weiter, geht es doch bei Meditationspraxis um persönliche, leibhaftige Erfahrungen – für die einem meist die Sprache fehlt. Das neue Buch des Philosophen Gernot Böhme kann hier weiterhelfen. Böhme ist ein namhafter Vertreter der „neuen Phänomenologie“, einer Richtung, die sich mit Erfahrungen des Leibes, mit Gefühlen und Empfindungen beschäftigt. In seinem Buch „Bewusstseinsformen“ zeigt er an vielen Beispielen, wie unterschiedlich die körperlich-geistigen Erfahrungen sind, die als „Bewusstsein“ bezeichnet werden. Spannend ist seine Darstellung des „Präsenz-Bewusstseins“. Zwar hat er von Buddhismus und auch formaler Zen-Praxis nur oberflächliche Kenntnisse, doch formuliert er Erfahrungen, die sonst mangels Worten kaum benannt werden. Für die Übersetzung buddhistischer Praxis in europäische Verhältnisse kann das Buch hilfreich sein.