Missbrauchsvorwürfe: Shambala-Leiter Sakyong Mipham Rinpoche tritt zurück

12. Juli 2018

Der Leiter von Shambhala International, Sakyong Mipham Rinpoche, hat am 6. Juli 2018 eine Erklärung veröffentlicht, wonach er während der Untersuchung seines mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs mehrerer Schülerinnen zurücktreten wird. Auch der neunköpfige Leitungsausschuss der Organisation wird seine Aufgaben schrittweise niederlegen; die Nachfolge ist bislang noch ungeklärt.

Sakyong Mipham Rinpoche | Foto robertivanc

„Wir erkennen, dass Teile unseres Systems zusammengebrochen sind und sich auflösen müssen, um Platz für echte Veränderungen zu schaffen“, heißt es in der Erklärung. Sakyong Mipham Rinpoche werde aufhören zu lehren und sich auch von seinen administrativen Pflichten trennen, bis die Untersuchung abgeschlossen sei. Er sei auch aus dem Kuratorium der Naropa Universität und als Naropa-Linienhalter zurückgetreten.

In den vergangenen Monaten waren Berichte über umfänglichen Missbrauch in der Shambala-Gemeinschaft publiziert worden, auch Sakyong Mipham Rinpoche selbst soll involviert gewesen sein. Zwei Frauen berichteten, dass sie während einer Party, bei der viel Alkohol floss, von ihm misshandelt worden seien. Sakyong Mipham Rinpoche hat inzwischen außerdem in einer Email an Shambhala-Mitglieder seine „Trauer“ und seinen „Herzschmerz“ zum Ausdruck gebracht. Ausführlich beschreibt er seine Verwirrung, seinen übermäßigen Alkoholkonsum und die „ungesunde Machtdynamik“ in der Zeit, als er die Leitung von Shambhala übernahm.

„Ich habe den Schmerz und die Verwirrung, die ich geschaffen habe, nicht erkannt“, so Sakyong Mipham Rinpoche, und weiter: „Ich merke, dass ich viel zu lernen habe und bin diesem Prozess verpflichtet. Ich hoffe, dass sich, indem ich so handle, unsere Shambala-Gemeinschaft und Organisation entwickeln und zu einem wahren Ort der Freundlichkeit, des Respekts und der Würde werden kann.“

Der Kalapa-Rat gab außerdem bekannt, dass die auf Mediation spezialisierte Organisation „An Olive Branch“ eingeschaltet worden sei, um die Kommunikation über sexuelle Verfehlungen innerhalb der Gemeinschaft zu verbessern. die Anwaltskanzlei Wickwire Holm sie beauftragt worden, die Vorwürfe weiter zu untersuchen. Shambhala hat einem Bericht in dem buddhistischen Magazin „Tricycle“ zufolge aber auch die PR-Firma Hiltzik Strategies beauftragt, die Prominente in Skandalen vertritt. Deren Leiter, Matthew Hiltzik, pflegt Verbindungen zu Beamten in der Trump-Administration.

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