Großes Gebetsfestival am Tag der Wundertaten 

4. April 2024

Vom 23. bis 25. Februar 2024 wurde im Kloster Nalanda, in der Nähe von Toulouse, zum ersten Mal in seiner Tradition ein großes Mönlam-Gebetsfestival gefeiert. Nalanda ist ein Kloster der tibetischen Gelug-Tradition, das nach der berühmten alten indischen Klosteruniversität benannt wurde. Traditionell werden die fünfzehn Tage nach dem Tibetischen Neujahrsfest, das in diesem Jahr am 10. Februar stattfand, als Tage der Wundertaten bezeichnet, an denen der historische Buddha Wundertaten manifestierte, um Ungläubige zu überzeugen.

Gesangsmeister Gendün Dargye, Geshe Thubten Sönam und Geshe Jamphel (Abt von Nalanda), © Nalanda Monastery

Der fünfzehnte Tag nach Neujahr, ein Vollmondtag, gilt als der Höhepunkt, der auch als Chötrul Düchen, das Fest der Wundertaten bezeichnet wird. Auf Wunsch des im April 2023 verstorbenen Lama Zopa fand dieses traditionelle Gebetsfestival nun zum ersten Mal auch in Nalanda statt.

Angereist waren dafür unter anderem drei ranghohe Mönche des Klosters Sera aus Indien, darunter dessen hauptamtlicher Umze (Gesangsmeister) Genden Dargye und die beiden Gelehrten Geshe Thubten Sönam und Geshe Dorjee Wangdak. Eine Woche lang übten diese drei Mönche zusammen mit den ansässigen Ordinierten die Melodien bevor es dann richtig losging.

Dicht gedrängt fanden 119 Menschen in der Gompa (dem Meditationsraum) des Tempels Platz, um dem Ereignis beizuwohnen. Ordinierte aus allen Ländern waren eingeladen, sie erhielten kostenlos Unterkunft und Verpflegung. Aus dem Hauptkloster Kopan in Kathmandu war Venerable Roger gekommen, der langjährige Assistent des verstorbenen Lama Zopa Rinpoche. Aus Indien und aus Italien waren weitere Ordinierte angereist.

Mönche tragen die Buddhastatue in den Gebetsraum, © Nalanda Monastery

Neben den eigentlichen Gebetssitzungen gab es verschieden Vorträge. Geshe Jamphel, der Abt des Klosters, referierte über die Entstehungsgeschichte dieses Festivals, Geshe Gyaltsen sprach über die Bodhisattvagelübde und der italienische Bikkhu Massimo stellte den Stand der bei Pomaia geplanten Infrastruktur, Tempel und Hütten für Nonnen und Mönche, für eine neue Ordensgemeinschaft vor.

Am Ende der Nachmittagssitzung wurden jeweils Tee und Geldgeschenke für die Ordinierten verteilt. Dies ist eine traditionelle Art, Wertschätzung zu zeigen, Verdienste zu sammeln und so gute Verbindungen und Bedingungen für die Zukunft zu schaffen. Finanziert wird dies durch Sponsoren. Will man zum Beispiel in Indien, bei Belehrungen Seiner Heiligkeit dem XIV Dalai Lama, für die Ordinierten bei einer Zeremonie etwas spenden, so muss man dies über das Organisationsteam anmelden. In Nalanda konnten einzelne Personen ihre Gaben selbst verteilen.

Zum Abschluss der Veranstaltung betonte Geshe Jamphel wie wichtig es ist, die buddhistischen Lehren sorgfältig zu studieren. Sowohl in dem von Nalanda angebotenen Basis- als auch im Masters-Programm bieten sich dazu hervorragende Möglichkeiten.

Gekommen waren auch viele Laien, darunter auch Tibeter, die in der Nähe von Toulouse ansässig sind. Nicht zuletzt dient das Gebetsfestival auch der Stärkung der Verbindung zwischen dem Kloster und seiner Umgebung. 

Im nächsten Jahr wird das Gebetsfestival in Nalanda vom 10. bis 15. März 2025 stattfinden.

Tenzin Metok

Mehr Informationen: 

Gelug Monlam – Nalanda Monastery (nalanda-monastery.eu)

Die Ordinierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gebetsfestivals, © Nalanda Monastery

unter folgendem Link findet sich eine genauere Beschreibung des Festes der Wundertaten:
https://buddhaweekly.com/15-miracles-15-days-chotrul-duchen-day-buddhas-great-miracles-buddha-reluctant-use-miraculous-powers-displayed-15-miracles-help-correct-errors-six-prideful-teachers/