Die Yun Hwa Sangha des Sozialen Buddhismus
12. Dezember 2023
Die Yun Hwa Denomination of World Social Buddhism ist 1979 von der Obersten Matriarchin Ji Kwang Dae Poep Sa Nim gegründet worden. Sie war Schülerin des koreanischen Poep-Hwa-Ordens, dessen zentrale Schrift das Lotos-Sutra ist.
Ji Kwang Dae Poep Sa Nim wurde 1946 in Korea geboren. Im Alter von zwölf Jahren suchte sie ihren Meister auf und begann zu praktizieren. Im Alter von achtzehn Jahren erhielt sie von ihm die formelle Übertragung und wurde später vom Obersten Patriarchen des Poep- Hwa-Ordens, Kim GapYol, als Nachfolgerin bestimmt. Sie gab jedoch diese hohe Position in Korea auf, um dem Rat ihres Meisters folgend, die Lehren des Sozialen Buddhismus im Westen zu verbreiten. Als sie 1968 dorthin ging, erkannte sie, dass die globalen Bedingungen günstig waren, um Shakyamuni Buddhas Methode des täglichen Lehrens im Kontext des Alltagslebens wiederzubeleben und die Linie des Sozialen Buddhismus fortzusetzen. Um diese Neuausrichtung nach außen sichtbar zu machen, änderte sie den Namen ihres Ordens in Yun Hwa, die Blüte der Lotusblume.
1979 gründete sie den Tempel Bang San Ho in Honolulu, Hawaii und begann, Schülerinnen und Schüler zu unterrichten. Im Jahr 1984 reiste sie nach Europa, um in Vorträgen und Retreats die Lehre des Sozialen Buddhismus zu vermitteln. Inzwischen gibt es 42 Dharma Sahs in 10 europäischen Ländern, davon 22 in Deutschland.
Der Haupttempel des Ordens, das Lotus Buddhist Monastery, befindet sich auf Hawaii. Dort finden dreimal im Jahr mehrwöchige Retreats statt. Seit 1993 sind auf dem weitläufigen Gelände am Fuß des Vulkans Mauna Loa mehrere Tempel, Unterkünfte und wichtige Statuen entstanden. Die letzte davon steht kurz vor der Vollendung: die einzigartige Statue des Weisheits- und Wohlstandsbuddha, mit 32 Metern die höchste Buddhastatue in der westlichen Hemisphäre. Der Weisheits- und Wohlstandsbuddha hilft, Armut zu beseitigen und Weisheit auf diesen Globus zu bringen. Er wird den Weltfrieden herbeiführen und die ganze Welt beschützen.
Die tägliche Meditationspraxis in der Yun Hwa Sangha, ist sehr vielfältig und wird von Dae Poep Sa Nim fortlaufend weiterentwickelt. Die vollständige Praxis wird in den Dharma Sahs ausgeübt, aber bis auf die Gesänge können die Schülerinnen und Schüler auch zu Hause praktizieren. Die Morgenpraxis besteht aus Niederwerfungen, vielfältigen Körperübungen zur Stärkung der Muskulatur und der Erhaltung der Beweglichkeit, Mantrasingen und Sitzmeditation. In den Zentren folgen nach dem Schlagen der Morgenglocke noch sechs Sutra-Gesänge.
Die Abendpraxis dauert etwa eine Stunde und beinhaltet Sutra-Gesänge, Mantrasingen und stille Meditation. Dann wird der „Daily Reminder“ (die tägliche Lehrrede) vorgelesen und besprochen. Dae Poep Sa Nim verfasst seit 1992 jeden Tag eine solche Lehrrede, in der sie sich von der aktuellen Energie leiten lässt und ein Thema aufgreift, mit dem sie Ihren Schülerinnen und Schülern eine Orientierung für diesen Tag, einen wichtigen Ratschlag oder bedeutende Belehrungen zu wichtigen Zeremonien oder historischen Begebenheiten vermittelt. Sie kann ebenso Ernährungstipps mit Rezepten wie praktische Ratschläge zu Beziehungsfragen, der beruflichen Situation oder Gleichnisse beinhalten. Der Tag schließt mit einer halbstündigen Samadhi-Meditation.
In den meisten Dharma Sahs finden regelmäßig Praxistage, Lotus-Sutra-Tage, dreitägige Retreats sowie Voll- und Neumondfeiern statt. Für Interessierte werden individuelle Einführungen in die Lehre und Praxis des Sozialen Buddhismus angeboten.
Martin Czepan
Mehr Informationen: yunhwasangha.eu