China: Regierung will Kontrolle über Larung Gar übernehmen

25. Januar 2018

Laut Human Rights Watch wollen die chinesischen Behörden offenbar die Kontrolle über Larung Gar übernehmen, einem der größten buddhistischen Zentren im Land. Die Menschenrechtsorganisation spricht von einer „Übernahme“ der Verwaltung des Zentrums durch Funktionäre der kommunistischen Partei.

Larung Gar © ROFAD

Nach dem Bericht von Human Rights Watch, der sich auf eine offizielle Broschüre stützt, sollen die Akademie von Larung Gar und das Kloster durch eine Mauer getrennt werden. Neue Posten in Finanzverwaltung, Bildung und Sicherheit sollen geschaffen und größtenteils mit Parteivertretern besetzt werden. Die chinesische Führung will außerdem Lehrinhalte und die Auswahlkriterien für Studenten festlegen. 

In Larung Gar waren bis April 2017 bereits monatelang Häuser abgerissen und Mönche vertrieben worden. Die Behörden sprechen allerdings von „Baumaßnahmen für mehr Brandschutz und Sicherheit“.

„Die administrative Übernahme von Larung Gar durch Parteivertreter zeigt, dass die Regierung nicht nur eine Verkleinerung der (Bewohner-)Zahlen in der Siedlung zum Ziel hatte“, erklärte HRW-Chinadirektorin Sophie Richardson. „Die chinesischen Behörden setzen auch eine allgegenwärtige Kontrolle und Überwachung jeglicher Aktivität innerhalb religiöser Gemeinschaften durch.“

Human Rights Watch wies darauf hin, dass die chinesische Verfassung eigentlich die Religionsfreiheit garantiert.