Buddhistische Nonnen und Mönche: „Wir sind besorgt über die Lage in Myanmar“

14. April 2018

In einer Stellungnahme vom 9. April 2018 äußert sich die Deutsche Buddhistische Ordensgemeinschaft (DBO), in der deutschsprachige buddhistische Nonnen und Mönche organisiert sind, besorgt über die Menschenrechtslage in Myanmar/Burma.

Muslimische Kinder in Myanmar | © Steve Gumaer

Die Deutsche Buddhistische Ordensgemeinschaft DBO ist ein Zusammenschluss deutschsprachiger buddhistischer Mönche und Nonnen, die nach dem Vinaya des Buddha ordiniert sind. Die DBO sieht ihre Aufgabe in der Unterstützung und in der Zusammenarbeit von Ordinierten der unterschiedlichen Vinaya-Traditionen im deutschsprachigen Raum. Die DBO will daran mitwirken, dass der monastische Sangha (buddhistischer Mönche und Nonnen) im Westen besser verankert wird und zugleich zwischen den verschiedenen buddhistischen Traditionen Brücken gebaut werden können. Auf ihre Weise möchte sie an der Einbindung des Buddhismus in Deutschland mitwirken und einige dafür notwendige Infrastrukturen schaffen. Die DBO sieht sich in Assoziation mit der DBU und arbeitet mit ihr zusammen.

In ihrer Stellungnahme vom 9. April 2018 äußert sich die DBO besorgt über die Menschenrechtslage in Myanmar.

Die Stellungnahme im Wortlaut

„Wir sind sehr besorgt über den in Myanmar herrschenden Mangel an Respekt für die Menschenrechte und über die Anwendung oft tödlicher Gewalt. Berichte dokumentieren seit Monaten das Leid der vorwiegend muslimischen Bevölkerung im burmesischen Staat Rakhine, die Mord, Unterdrückung, Vergewaltigung, Hunger und daraus folgenden Krankheiten ausgesetzt sind. Sie werden aus ihren Dörfern und Städten vertrieben, wobei ihre Häuser systematisch verbrannt werden, nachdem sie sie verlassen haben. Diese Gewalt findet leider auch die Zustimmung und Unterstützung nationalistisch gesinnter buddhistischer Mönche.

Als buddhistische Nonnen und Mönche in der Deutschen Buddhistischen Ordensgemeinschaft (DBO) distanzieren wir uns von diesen unheilvollen Handlungen  und drücken unser Mitgefühl und unsere Solidarität mit den Opfern von Gewalt, Vertreibung und Verfolgung aus.

Wir rufen uns in Erinnerung, dass Nicht-Töten, Nicht-Schädigen, Nicht-Hass, Geduld sowie gegenseitiger Respekt, Wohlwollen und Mitgefühl grundlegende Übungen der buddhistischen Geistesschulung  sind. Wir möchten unsere buddhistischen Brüder und Schwestern in Myanmar bitten, diese Werte in ihren sprachlichen und körperlichen Handlungen zum Ausdruck zu bringen.

Wir treten ein für die Wiederherstellung von Frieden, Gewaltlosigkeit und die Achtung der Menschenrechte sowie für die Schaffung von Bedingungen, die allen ethnischen und religiösen Gruppen in Myanmar aber auch anderswo ermöglichen, in friedlicher Koexistenz und Gleichheit zu leben.“