Ausstellung 2018: „Tibets Leonardo“ in Berlin

1. Dezember 2017

Die „Ruine der Künste Berlin“ in Berlin-Dahlem – ein beeindruckender privater Ausstellungsort und das erweiterte Atelier des Berliner Kunstprofessors Wolf Kahlen – zeigt im September 2018 Leben und Werk von Thangtong Gyalpo.

Eisenbrücke von Thangtong Gyalpo, nach einer Überschwemmung rekonstruiert | Carsten ten Brink, CC

Die Ausstellung ab September 2018 trägt den Titel  „Tibets Leonardo: Thang-stong rGyal-po (1361-1485) – Leben und Werk“. Zu sehen sind die Forschungsergebnisse, die der Medienkünstler und Tibetologe Wolf Kahlen von 1985 bis heute zusammgentragen konnte, darunter auch die Früchte seiner internationalen Thang-stong rGyal-po Expedition 1988 und nachfolgender weiterer Reisen auf den Spuren des großen Tibeters.

Thang-stong rGyal-po, oft vereinfacht Thangtong Gyalpo genannt – der „König der Weiten Ebenen“ – gilt als hochverwirklichter buddhistischer Meister. Er war in einer Zeit großer Verkehrsprojekte in Tibet tätig, als eine neue Infrastruktur entstand mit Brücken, Fähren und neuen Gebäuden. Thangtong Gyalpo war nicht nur buddhistischer Weiser und Yogi, sondern auch Arzt, Schmied, Architekt und bahnbrechender Bauingenieur. Er soll 58 Eisenketten-Hängebrücken in Tibet und Bhutan gebaut haben, von denen einige heute noch benutzt werden. Er entwarf und baute auch mehrere große Stupas von ungewöhnlichem Design, gründete das Kloster Gongchen, gilt als der „Vater der tibetischen Oper“ und ist mit mehreren tibetisch-buddhistischen Schulen verbunden.

Im Vorfeld der Ausstellung wird die Ruine der Künste  im Frühsommer inzwischen historische Videodokumente von Wolf Kahlen über Tibet und die tibetisch-buddhistisch beeinflussten Länder des Himalaya wie Bhutan, Sikkim, Nepal, Spiti, Indien und die Mongolei wiederaufführen.

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