Wir fühlten uns wie Zeugen von etwas Wunderbarem
Im Abstand von einigen Jahren bekomme ich immer wieder einmal die Gelegenheit zu erzählen wie es möglich war, als junger Zwanzigjähriger und in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts dem Buddhismus zu begegnen und bei der Gründung von buddhistischen Zentren in Deutschland beteiligt zu sein. Die Erinnerung daran verändert sich nicht nur durch den sich vergrößernden zeitlichen Abstand, sondern auch durch die Erfahrung all dessen, was seitdem in meinem eigenen Leben, aber auch in der Entwicklung des Buddhismus im Westen geschehen ist.
So reizt es mich heute zu schildern, dass damals eine ganze Generation von jungen Leuten existierte, die dem Buddhismus fast völlig unvorbereitet begegnete, ihn in einer noch nicht institutionalisierten Form, ohne Werbung und Internet antraf, sich mit etwas in jener Zeit so Ungewöhnlichem und der damaligen Gesellschaft völlig Fremdem auseinandersetzte und mutig und wie selbstverständlich Meditations- und Studienzentren gründete, wo es noch nie zuvor so etwas gegeben hatte.
Viele erlebten damals Dinge, die sie so nicht geplant hatten. Was mir widerfuhr, kam mir wie eine Reihe wunderbarer Fügungen vor und mein erster Kontakt mit tibetisch- buddhistischen Lamas erschien mir als mystische Geschichte. Ich spürte zuweilen einen überschwänglichen Drang, von meinen Initialerlebnissen zu erzählen, doch ich lernte im Lauf der Zeit viele Menschen kennen, denen etwas Ähnliches geschehen war.
ENDE DER LESEPROBE
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Yesche U. Regel
Yesche U. Regel leitet seit 1992 Kurse und Retreats zur Tonglen-Meditation im ganzen deutschen Sprachraum. Er war 16 Jahre buddhistischer Mönch der Karma-Kagyü- Tradition, ist Mitbegründer des Kamala shila Instituts in der Eifel und absolvierte eine Drei-Jahres-Klausur