Ruan Ji

Zustandsbeschreibungen

82 Songs

Heft: 01 | 2015 Gemeinschaft
Verlag:edition steinrich
Ort:Berlin
Jahr:2014
ISBN:978-3-7357-2541-7
Preis:16,80 €
Seiten:60
Hardcover

Rezension

Ruan Ji (210-263) war chinesischer Musiker und Dichter. Als einer der „Sieben Weisen vom Bambushain“ gehörte er zu den Daoisten und Gegnern des konfuzianischen Ritualismus. Für Buddhisten ist er interessant, weil in seine Zeit die Verbindung von Daoismus und Buddhismus fällt, die im Zen mündet. Ruan Jis Lieder gelten den Chinesen als heilsam, aber dunkel; ihre Dunkelheit rührt vielleicht daher, dass vom Autor vor allem bekannt ist, dass er Trinker war. Es gibt kaum Übersetzungen. Stefan Blankertz liefert auch keine Übersetzung, sondern er dichtet Ruan Ji nach, sodass seine exzentrischen Gedanken für den Leser auch ohne Kenntnisse der chinesischen Dichtung, Mythologie und Philosophie nachvollziehbar sind. Mit Anekdoten aus dem Leben des Dichters, verstreut zwischen den Liedern, wird der „Sänger“ lebendig. Kostprobe für den „trunkenen“ Ton: „bitte auch göttern nicht trauen / was sie erzwingen macht konfurzi / das entfuhr mir einst schon“. Der Band enthält sechs Bildtafeln der Künstlerin Georgia von Schlieffen, die wie Stefan Blankertz den Zen Peacemakern Deutschland angehört. Diese Bilder verbinden Anklänge an die Tradition der Kalligraphie mit moderner Kunst.

Gabriele Blankertz

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