Robert Wright

Warum Buddhismus wirkt

Die Wissenschaft und Philosophie von Meditation und Erleuchtung

Heft: 02 | 2019 Freundschaft
Verlag:Lotos Verlag
Ort:München
Jahr:2018
ISBN:978-3-7787-8280-4
Preis:22,00 €
Seiten:416
Hardcover mit Schutzumschlag

Rezension

Ein Wissenschaftsjournalist entdeckt sein Interesse für den Buddhismus. Nimmt schließlich an einem Retreat teil, in einem Zentrum der Insight Meditation Society. Beste Adresse also. Und erlebt dort etwas, das er in seinem Buch Warum Buddhismus wirkt eine kleine Erleuchtung nennt. Doch was auch immer Robert Wright an diesem fünften Morgen seines ersten Retreats erlebt hatte – er machte jedenfalls weiter. Und wollte nun herausfinden, ob das, was der Buddha gelehrt hatte, auch wissenschaftlich ernst zu nehmen sei. Er recherchierte, las die einschlägigen psychologischen Studien und stellte fest: Es gibt handfeste Belege dafür, dass der Glaube des Menschen, er entscheide bewusst, was er warum wolle oder tue, eine Illusion ist. Alle einschlägigen Experimente zu diesem Thema haben ergeben, dass wir uns selbst belügen, wenn es darum geht, warum wir welche Entscheidungen treffen, warum wir etwas bevorzugen oder ablehnen, und so weiter. Anders gesagt: Es gibt kein Ich in unserem Gehirn, das, wie ein Geschäftsführer, die Kontrolle über alle Bereiche und Belange unseres Lebens ausübt und dementsprechend auch eine bewusste Entscheidung trifft. Und somit, argumentiert Wright, hat der historische Buddha im Grunde bereits das gelehrt, was die psychologische und die Hirnforschung in den letzten Jahren herausgefunden haben. Warum Buddhismus wirkt ist zum Teil sehr kompliziert formuliert – was auch an der deutschen Übersetzung liegen mag. Sympathisch – und gut zu lesen – ist die Art, in der der Autor über die Meditationspraxis als individuelle Erfahrung schreibt. Und in die er – mit viel Selbstironie – seine eigene Praxiserfahrung einbringt.

Ingrid Strobl

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