Fumon Nakagawa Roshi

Spuren

Durch Berge und Täler und Zen-Notizen

Heft: 02 | 2022 Nahrung
Verlag:Zen-Kloster Daihizan Fumonji
Ort:Eisenbuch
Jahr:2021
ISBN:978-3-9816940-2-4
Preis:38,00 €
Seiten:88
Hardcover

Rezension

„Frühlingsschnee bedeckt rosa Pflaumenblüten. / Die Kälte ist wieder bis in die Knochen eingedrungen. / Nach dem Erwachen zum Weg-Gelöbnis / muss ich nun lernen unerschütterliche Treue dazu. / Mich meiner Unfähigkeit schämend betrachte ich / die Pflaumenblüten im Schnee.“

Fumon Shoju Nakagawa Roshi ist ein bekannter Soto-Zen-Priester und Abt des Zen-Klosters Daihizan Fumonji in Eisenbuch im Landkreis Altötting. Er hat westliche Philosophie an der Keio-Universität und Buddhologie an der Komazawa-Soto-Universität, beide in Tokio, studiert. 1970 ordinierte er mit 22 Jahren als Zen-Mönch. 1979 kam er nach Deutschland, wo er zunächst in kleinen Gruppen unterrichtete, bis er schließlich 1996 das Zen-Kloster Daihizan Fumonji in Eisenbuch gründete, das er bis heute als Abt leitet.

Fumon Nakagawa Roshis jetzt veröffentlichtes kleines Gedichtbuch stellt uns einige seiner in Deutschland in den alten japanischen Gedichtformen Choka und Tanka geschriebenen japanischen Gedichte vor, die er mit Ansui Genpo Christoph Hahns Hilfe ins Deutsche übertragen hat. Sie finden sich zweisprachig jeweils auf der rechten Seite des Buchs, während auf der linken sehr eindrückliche und sensibel zu den jeweiligen Gedichten ausgewählte Schwarz-Weiß-Fotografien von Andreas Roth wiedergegeben sind. Es ist ja schon seit Jahrzehnten Fumon Nakagawa Roshis Anliegen, eine Brücke zu den Geistesschätzen seiner japanischen Heimat zu bauen, seien sie nun das Zazen, Dogens Werke, das Spiel auf der Shakuhachi-Flöte oder, wie jetzt in diesem Buch, die alten japanischen Gedichtformen. Fumon Nakagawa Roshis kurze Gedichte legen Zeugnis ab von Glück, Schmerz und Erwachen auf seinem Weg in Deutschland – und ermutigen uns, unsere eigene authentische Form des Ausdrucks tiefer Gefühle zu finden.

Munish B. Schiekel

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