Bunyo Nanjo

Eine kurze Geschichte der zwölf japanischen Schulen

Heft: 02 | 2014 Heilung und Transformation
Verlag:Angkor Verlag
Ort:Frankfurt am Main
Jahr:2013
ISBN:978-3-943839-21-0
Preis:15,00 €
Seiten:147
Paperback

Rezension

Von den zwölf besprochenen Schulen sind heute allenfalls noch neun von Relevanz. Die im vorletzten Jahrtausend begründeten und ausgestorbenen Richtungen Kusha, Jojitsu und Ritsu werden im Text aus historischen Gründen der Übertragung des Buddhismus von China und Korea nach Japan behandelt. Die anderen neun Schulen sind: Hosso (Yogachara), Sanron (Madhyamika), Kegon (Avatamsaka), Tendai (Vajrayana), Shingon (Diamantweg), Jodo und Jodoshin (Reines Land), Zen (bes. Soto, Rinzai und Obaku) sowie Nichiren (Lotus), die in dieser Reihenfolge entstanden sind. Heute spielen besonders Tendai, Shingon, die Reine Land-Schulen, Nichiren und Soto-Zen in der breiteren Bevölkerung, von der sich ca. 80 % als (auch) Buddhisten bezeichnen, eine Rolle. Der Autor war sehr bemüht, das Wissen seiner Zeit über die einzelnen Schulen prägnant zusammenzufassen, in Form der Geschichte und Herkunft, den prägenden Gestalten sowie ihren Inhalten und ihnen zugrunde liegenden Sutras, die knapp geschildert werden. Zudem wird auf die sehr unterschiedlichen spirituellen Praktiken und Rituale eingegangen. Dabei ist auffällig, dass es doch in allen Schulen so etwas wie eine Praxis für die Mehrheit der Laien (Rezitieren von Mantras, Glaube an die Geburt im Reinen Land, Visualisierungen) und eine solche für die Ordinierten (Dharma-Übertragung, geheime Übertragungen, Geistesschulung) gibt. Zur Meditationspraxis in den einzelnen Traditionen wird hingegen wenig gesagt. Das Büchlein ist sehr lehrreich und eignet sich gut zum Nachschlagen.

Holger Korin Stienen

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