Koun Yamada

Das Tor des Zen

Grundlagen und Praxis

Heft: 02 | 2017 Stille
Verlag:edition steinrich
Ort:Berlin
Jahr:2017
ISBN:978-3-942085-55-7
Preis:24,90 €
Seiten:328
Hardcover

Rezension

Koun Yamada (1907–1989) ist eine der großen Persönlichkeiten des Zen-Buddhismus im 20. Jahrhundert, durch den viele westliche Zen-Übende direkt oder indirekt beeinflusst worden sind. Das Tor des Zen ist eine authentische Einführung in die Zen-Praxis und unterscheidet sich von vielen gängigen Büchern über Zen durch eine klare, einfache und zugleich tiefe Darstellung der Zen-Praxis. Zudem bietet es für Zen-Praktizierende wichtige Hilfestellungen. Dabei bezieht sich Koun Yamada nicht nur auf die Werke klassischer chinesischer und japanischer Zen-Meister, sondern gelegentlich auch auf westliche Philosophen. Umfangreiche Ausführungen über verschiedene Aspekte des Zen-Wegs – unter anderem wie man einen authentischen Lehrer findet und je ein ganzes Kapitel über „Die Tiefe der Erleuchtung“, „Täuschende Erscheinungen“ und das Verhältnis von Glauben, Verstehen und Praxis – sind in ihrer Klarheit beeindruckend. Koun Yamada Roshi war als Oberhaupt der Laien-Organisation Sanbo-Kyodan nicht an die Vorgaben der zen-buddhistischen Institutionen gebunden, weswegen er manchmal kritisiert wurde. Doch sieht er die Zen-Erfahrung als ein Menschheitserbe, das nicht an den Buddhismus gebunden ist. Das war eine wichtige Voraussetzung für den Transfer des Zen in den Westen, aber auch für die Zen-Praxis von Christen wie den Jesuitenpater Hugo M. Enomiya-Lassalle, den Yamada ausdrücklich zitiert. Als anthropologische Dimension ist Zen, so Yamada, weder an ethnische noch religiöse Identitäten gebunden, sondern zugänglich für alle, die sich ernsthaft auf Zen als „Lehre von der Quelle“ einlassen wollen. Das Buch bietet für Anfänger ebenso wie für bereits seit langer Zeit Übende wichtige und wesentliche Hinweise, die in dieser Form anderswo nicht zu finden sind.

Dr. Ursula Baatz

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