Andreas Lorenz

Aung San Suu Kyi

Ein Leben für die Freiheit

Heft: 03 | 2015 Gender
Verlag:C.H. Beck Verlag
Ort:München
Jahr:2015
ISBN:978-3-406-67509-6
Preis:19,95 €
Seiten:336
Hardcover mit Schutzumschlag

Rezension

Pünktlich zum 70. Geburtstag der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi am 19. Juni 2015 ist ihre Biografie erschienen. Der Autor, Andreas Lorenz, war Asienkorrespondent vieler deutschsprachiger Zeitungen und hat sich im Rahmen dieser Tätigkeit profunde Kenntnisse der komplizierten politischen, ethnischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in dem Vielvölkerstaat Burma erworben. Lorenz beschreibt nicht nur ausführlich das Leben von Aung San Suu Kyi, sondern auch die Geschichte ihres Vaters, der 1947 im Alter von 32 Jahren als Freiheitskämpfer in Burma einem Attentat zum Opfer fiel. Und er beleuchtet detailliert die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Burma von den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts bis 2014. Dabei spart er auch nicht die Probleme der ethnischen Minderheiten aus.

Der Lebensweg von Aung San Suu Kyi ist sehr ungewöhnlich: Als Angehörige der Oberklasse konnte sie in Indien und England studieren und lebte seit Mitte der 70er-Jahre mit ihrem Mann Michael Aris und ihren beiden Söhnen in Oxford. 1988 kehrte sie in ihre Heimat zurück, um ihre erkrankte Mutter zu pflegen. Als sie damals erlebte, wie die Militärregierung ihre Landsleute immer stärker unterdrückte, begann sie, sich politisch zu engagieren und für Freiheit und Demokratie einzusetzen. Schnell stieg sie zur Führerin der Oppositionsbewegeng auf. Die meisten der Gegner der Junta kamen viele Jahre ins Gefängnis oder wurden getötet, während Aung San Suu Kyi lange unter Hausarrest stand. Seit 1988 lebte sie von ihrer Familie getrennt, die sie nur selten besuchen durfte. Auch als ihr Mann 1999 starb, konnte sie ihm nicht beistehen, denn eine Rückkehr in ihr Heimatland wäre ihr verwehrt worden.

Seit 2010 ist die Oppositionsführerin endgültig frei und setzt sich weiterhin unermüdlich für Freiheit, Demokratie, Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte ein. Auch erhebt sie zunehmend ihre Stimme für die ethnischen Minderheiten. Dass sich in Burma das Militärregime geöffnet hat, ist maßgeblich Aung San Suu Kyi zu verdanken.

Traudel Reiß

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