Auf dem Weg zu einer Revolution der Liebe

Ein Beitrag von Bell Hooks übersetzt von Kirsten Schulte veröffentlicht in der Ausgabe 2022/4 Leben mit dem Tod unter der Rubrik Leben mit dem Tod.

Im Dezember 2021 verlor die Welt eine weitere mächtige Stimme für Liebe und Gerechtigkeit – die wegweisende Denkerin und Schriftstellerin bell hooks. Sie leistete historisch wichtige Beiträge in vielen Bereichen, von Feminismus und Rassenfragen bis hin zu politischer Theorie und Kulturkritik. Für sie ging es aber immer um die Wahl zwischen Liebe und Herrschaft. In diesem wichtigen Essay inspiriert sie uns dazu, ihre Vision einer Kultur der Liebe zu verwirklichen.

„Ich sehe Liebe als eine Kombination aus sechs Bestandteilen: Fürsorge, Engagement, Wissen, Verantwortung, Respekt und Vertrauen“, sagte hooks im Gespräch mit der buddhistischen Lehrerin Sharon Salzberg über die Kraft der wahren Liebe. Das Gespräch wurde von Lion’s Roar-Chefredakteur Melvin McLeod moderiert. Foto: Christine Alicino

Im Grunde beginnt die Praxis der Liebe mit der Akzeptanz – der Erkenntnis, dass der Ort, an dem wir uns befinden, der richtige Ort zum Üben ist, dass der gegenwärtige Moment der richtige Zeitpunkt ist. Für viele von uns hat sich die Sehnsucht zu lieben und geliebt zu werden auf die Zukunft bezogen, auf einen Raum in der Zukunft, in dem es einfach passieren wird, in dem unsere hungrigen Herzen endlich gestillt werden, in dem wir Liebe finden werden.

Vor mehr als dreißig Jahren, als ich anfing, über den Buddhismus nachzudenken, wurde wenig oder gar nicht über Buddhismus und Liebe gesprochen. Eine Buddhistin, ein Buddhist zu sein, war so ähnlich wie ein Linker zu sein: Es ging nur um den Intellekt, den philosophischen Verstand. Es war ein Glaube für den denkenden „Mann“, und über Liebe war in der populären buddhistischen Literatur jener Zeit nichts zu finden. In Kreisen, in denen es jemand wagte, von Liebe zu sprechen, wurde ihm oder ihr gesagt, dass sich die Buddhist:innen mehr mit dem Thema Mitgefühl befassten. Es war, als ob Liebe für Buddhistinnen und Buddhisten einfach kein relevantes, ernsthaftes Thema wäre.

Während der turbulenten sechziger und siebziger Jahre war das Thema Liebe in den Vordergrund der Politik gerückt. Friedensaktivist:innen forderten uns auf, „Liebe statt Krieg“ zu machen. Und der große Prediger Martin Luther King Junior erhob den Ruf nach Liebe von der verborgenen Sehnsucht des einsamen Herzens zu einem öffentlichen Aufschrei. Er verkündete, dass die Liebe der einzig wirksame Weg sei, um Ungerechtigkeit zu beenden und Frieden zu schaffen, und erklärte: „Früher oder später werden alle Menschen auf der Welt einen Weg finden müssen, um in Frieden zusammenzuleben. …. Wenn dies erreicht werden soll, muss der Mensch für alle menschlichen Konflikte eine Methode entwickeln, die Rache, Aggression und Vergeltung ablehnt. Die Grundlage für eine solche Methode ist die Liebe.“

Es hätte keinen perfekteren historischen Dharma-Moment für spirituelle Führer geben können, um sich zum Thema Liebe zu äußern. Zweifellos war die göttliche Vorsehung im Universum am Werk, als Martin Luther King Junior und ein wenig bekannter vietnamesischer buddhistischer Mönch namens Thich Nhat Hanh denselben Weg beschritten – Liebe praktizierend gingen sie aufeinander zu. Als junge Männer, deren Herzen erwachten, schufen sie in mystischen Momenten einer heiligen Begegnung eine symbolische Sangha.

Sie bestärkten sich gegenseitig in ihrer Arbeit. In der Einsamkeit der Mitternachtsstunde fiel Martin Luther King auf die Knie und stellte sich die Frage: „Wie kann ich sagen, ich bete einen Gott der Liebe an und gleichzeitig den Krieg unterstützen?“ Thich Nhat Hanh, der nur zu gut wusste, dass der Krieg alle menschlichen Bindungen zerstört, forderte die Welt auf, an die Möglichkeit von Frieden zu denken, und erklärte vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges, dass er der Meinung sei, „dass es vollkommen klar ist, dass man, wenn man zwischen Buddhismus und Frieden wählen muss, den Frieden wählt“. Thich Nhat Hanh verband den Buddhismus mit sozialem Engagement und zog damit westliche Menschen an (mich eingeschlossen), weil er eine spirituelle Vision des Universums vertrat, die den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit förderte.

Es ist bezeichnend, dass der Buddhismus immer mehr westliche Anhängerinnen und Anhänger fand, weil er den Kampf für den Frieden in der Welt mit dem Wunsch jeder und jedes Einzelnen verband, eine sinnvolle spirituelle Praxis zu betreiben. In einer Zeit, in der es für intelligente Menschen cool war, Agnostiker:innen oder Atheist:innen zu sein, wollten die Menschen die Erlaubnis haben, spirituelle Verbindung zu suchen.

Für viele westliche Suchende führte das Gefühl, dass sie es nicht geschafft hatten, eine Kultur des Friedens und der Gerechtigkeit zu schaffen, zu inneren Überprüfung ihrer persönlichen Beziehungen, die meistens chaotisch und voller Streit, Leid und Schmerz waren. Wie konnte jemand wirklich glauben, dass wir Weltfrieden schaffen könnten, wenn wir in unseren privaten Beziehungen zu Familie, Partnern, Freunden und Nachbarn keinen Frieden schaffen konnten?

Als Reaktion auf diese kollektiven Seelenqualen wurden visionäre Lehrer – wie King, Thich Nhat Hanh, der Dalai Lama, Sharon Salzberg – von der spirituellen Notwendigkeit bewegt, direkter über die Praxis der Liebe zu sprechen. Thich Nhat Hanh verkündete in dem Gedicht „Die Frucht des Gewahrseins ist reif“ eine Transformation seines Bewusstseins, die durch die Konzentration auf die Liebe hervorgerufen wurde: „Als ich wusste, wie man liebt, öffneten sich die Türen meines Herzens weit vor dem Wind. / Die Wirklichkeit rief nach Revolution.“ Dieser Geist der Revolution, dieser Aufruf, transformierende Liebe zu praktizieren, regte meine kritische Vorstellungskraft an und verschmolz mit meiner Sehnsucht, einen liebenden Partner zu finden. 

Martin Luther King Junior, © Minnesota Historical Society, CC BY-SA 2.0

Als ich bei meinen Vorträgen über die weltweite Beendigung von Herrschaft den Verzweifelten und Hoffnungslosen zuhörte, bat ich diejenigen, die hoffnungsvoll waren, darüber zu sprechen, welche Kraft in ihrem Leben sie zu einer tiefgreifenden Veränderung veranlasst hat, welche Kraft sie von ihrem Willen zur Herrschaft zu einem Willen zur Barmherzigkeit bewegt hat. Die Geschichten, die ich hörte, handelten alle von Liebe.

Dieser Sinn für die Liebe als transformierende Kraft war auch in den Erzählungen von Menschen präsent, die sich darum bemühten, liebevolle persönliche Beziehungen zu schaffen. Sharon Salzberg, die über metta, Liebe oder liebende Güte, als die erste der brahmaviharas, der himmlischen Wohnstätten, schreibt, erinnert uns in ihrem aufschlussreichen Buch „Lovingkindness: The Revolutionary Art of Happiness“ (Metta Meditation: Buddhas revolutionärer Weg zum Glück) daran, dass „wenn wir Liebe kultivieren, wir uns an eine der mächtigsten Wahrheiten erinnern, die der Buddha gelehrt hat… dass die Kräfte im Geist, die Leiden verursachen, in der Lage sind, die positiven Kräfte wie Liebe oder Weisheit vorübergehend niederzuhalten, aber sie können sie niemals zerstören…. Liebe kann Angst oder Wut oder Schuld vollständig überwinden, weil sie eine größere Kraft ist. Die Liebe kann überall hingehen. Nichts kann sie aufhalten.“

Die Erkenntnis, dass Liebe und Herrschaft nicht nebeneinander bestehen können, begründet einen Aufruf an alle, das Erlernen der Liebe auf ihre emotionale und/oder spirituelle Agenda zu setzen. Wir haben erlebt, dass Bewegungen für Gerechtigkeit, die die Herrschaftskultur anprangern, sich aber im Grunde genommen dem korrupten Gebrauch der Macht verschrieben haben, keine grundlegenden Veränderungen in unserer Gesellschaftsstruktur bewirken. Wenn radikale Aktivist:innen keinen grundlegenden Bruch mit dem herrschenden Denken (imperialistisches, weißes Herrschaftsdenken, kapitalistisches Patriarchat) vollzogen haben, gibt es keine Verbindung von Theorie und Praxis, und wirkliche Veränderungen sind nicht von Dauer. Deshalb ist es so wichtig, den Geist der Liebe zu kultivieren. Wenn Liebe die Grundlage unseres Seins ist, prägt eine Ethik der Liebe unsere Beteiligung an der Politik.

Wenn wir uns für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, beginnen wir mit der individuellen Praxis der Liebe, denn dort können wir die transformative Kraft der Liebe aus erster Hand erfahren. Wenn wir uns mit den schädlichen Auswirkungen des Missbrauchs in unserer Kindheit auseinandersetzen, hilft uns das, den Geist der Liebe zu kultivieren. Missbrauch hat immer mit Lieblosigkeit zu tun, und wenn wir bis ins Erwachsenenalter hinein nicht wissen, wie man liebt, wie können wir dann soziale Bewegungen schaffen, die Herrschaft, Ausbeutung und Unterdrückung beenden? John Welwood teilt in seinem Buch „Perfect Love, Imperfect Relationships“ (Vollkommene Liebe, unvollkommene Beziehungen) die Einsicht, dass viele von uns eine „Wunde des Herzens“ in sich tragen, die durch die Konditionierung in der Kindheit entstanden ist und „eine Trennung von der liebenden Offenheit, die unsere Natur ist“, verursacht hat. Welwood bringt das individuelle Versagen, in der Kindheit lieben zu lernen, mit größeren gesellschaftlichen Missständen in Verbindung; doch selbst diejenigen, die das Glück haben, in der Kindheit zu lieben und geliebt zu werden, wachsen in einer Kultur der Beherrschung auf, die die Liebe abwertet.

Thich Nhat Hanh, © Rolf Franke, CC BY-SA 3.0

Wenn man liebt, kann das dazu führen, dass man sich noch mehr von der Mainstream-Kultur abwendet. Auch wenn, wie Riane Eisler in „The Power of Partnership“ erklärt, unsere „ersten Lektionen über menschliche Beziehungen nicht am Arbeitsplatz, im Unternehmen oder sogar in der Schule gelernt werden, sondern in Eltern-Kind- und anderen Beziehungen“, werden diese Gewohnheiten des Seins nicht isoliert gebildet. Die allgemeine Kultur in unserem Land prägt unsere Beziehungen. Jedes Kind, das in einem Krankenhaus geboren wird, macht seine ersten Erfahrungen mit dem Leben an einem Ort, an dem Privates und Öffentliches miteinander verschmelzen. Das Zusammenspiel dieser beiden Realitäten wird in unserem Leben ständig präsent sein. Gerade weil das Diktat der dominanten Kultur unser Leben strukturiert, ist es für die Liebe so schwierig, sich durchzusetzen.

Als ich vor Jahren begann, mich auf die Macht der Liebe als heilende Kraft zu konzentrieren, hat mir niemand wirklich widersprochen. Doch was die Menschen in ihrem Alltag weiterhin akzeptieren, ist Lieblosigkeit. Um die Arbeit der Liebe zu tun, muss man sich aber dem Status quo widersetzen. In Thich Nhat Hanhs‘ Abhandlung über dieses Thema, „True Love: A Practice for Awakening the Heart“ erinnert er uns daran, dass „lieben im Kontext des Buddhismus vor allem bedeutet, da zu sein“. Dann wirft er die Frage auf, ob wir Zeit für die Liebe haben oder nicht. Gerade jetzt gibt es ein tiefes kollektives kulturelles Bewusstsein dafür, dass wir Liebe praktizieren müssen, wenn wir uns selbst und den Planeten heilen wollen. Die Aufgabe, die vor uns liegt, besteht darin, vom Wissen zum Handeln überzugehen. Die Praxis der Liebe erfordert, dass wir uns Zeit nehmen, dass wir uns auf Veränderungen einlassen.

Um mit der Praxis der Liebe zu beginnen, müssen wir grundsätzlich langsamer werden und still genug sein, um im gegenwärtigen Moment Zeugnis abzulegen. Wenn wir akzeptieren, dass Liebe eine Kombination aus Fürsorge, Engagement, Wissen, Verantwortung, Respekt und Vertrauen ist, dann können wir uns von diesem Verständnis leiten lassen. Wir können diese geschickten Mittel als Landkarte in unserem täglichen Leben verwenden, um das richtige Handeln zu bestimmen. Wenn wir den Geist der Liebe kultivieren, „kultivieren wir das Gute“, wie Sharon Salzberg sagt, und das bedeutet, „die glühende Kraft der Liebe wiederzugewinnen, die als Potenzial in uns allen vorhanden ist“ und „die Werkzeuge der spirituellen Praxis zu nutzen, um unsere reale, von Augenblick zu Augenblick stattfindende Erfahrung dieser Vision zu unterstützen“. Durch die Praxis der Liebe verwandelt zu werden, bedeutet, wiedergeboren zu werden und geistige Erneuerung zu erfahren. Was ich täglich erlebe, ist die Sehnsucht nach dieser Erneuerung und die Angst, dass sich unser Leben völlig verändern wird, wenn wir uns für die Liebe entscheiden. Diese Angst lähmt uns. Sie lässt uns an einem Ort des Leidens festsitzen.

Bell Hooks, © Alex Lozupone (Tduk), CC BY-SA 4.0

Wenn wir uns in unserem täglichen Leben für die Liebe entscheiden, werden Gewohnheiten durchbrochen. Wir arbeiten zwangsläufig daran, die Herrschaft zu beenden. Weil wir nicht mehr nach den sicheren Regeln des Status quo spielen, Regeln, die uns, wenn wir sie befolgen, ein bestimmtes Ergebnis garantieren, bringt uns die Liebe auf einen neuen Boden des Seins. Diese Bewegung ist es, die die meisten Menschen fürchten. Wenn wir die kollektive Sehnsucht nach spirituellem Wohlbefinden, die in der Praxis der Liebe zu finden ist, wecken wollen, müssen wir bereit sein, die Formen zu erkennen, die diese Sehnsucht im täglichen Leben annehmen wird. Die Menschen müssen wissen, wie wir uns verändern und verändert werden, wenn wir lieben. Nur wenn wir in unserem täglichen Leben ein konkretes Zeugnis von der verwandelnden Kraft der Liebe ablegen, können wir denjenigen, die Angst haben, versichern, dass die Hingabe an die Liebe erlösend ist und einen Weg zur Erlösung darstellt.

Viele Menschen hören und bejahen die Worte von visionären Lehrern, die über die Notwendigkeit der Liebe sprechen. Dennoch spüren sie in ihrem Alltag, dass sie einfach nicht wissen, wie sie Theorie und Praxis miteinander verbinden können. Wenn Thich Nhat Hanh in „Transformation und Heilung“ sagt, dass „Verstehen die Grundlage von Liebe und Mitgefühl ist“, dass „wenn Liebe und Mitgefühl in unseren Herzen sind, jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat ein Wunder bewirken kann“, dann sind wir bewegt. Vielleicht spüren wir sogar eine starke Welle von Bewusstsein und Möglichkeiten.

Dann gehen wir nach Hause und sind uns nicht sicher, wie wir wahre Liebe verwirklichen können. Wege zu finden, wahre Liebe auszudrücken, erfordert Wachsamkeit, Geduld, den Willen loszulassen und den kreativen Einsatz der Vorstellungskraft, um neue Wege der Beziehung zu erfinden. Thich Nhat Hanh riet mir, die Praxis der Liebe in einer stürmischen Beziehung als spirituelle Praxis zu betrachten, um im Geist der Liebe einen Weg zu Verständnis, Vergebung und Frieden zu finden. Natürlich war das alles Arbeit. So wie man einen Garten kultiviert, indem man den Boden umdreht, Unkraut zupft, pflanzt und gießt, geht es bei der Arbeit der Liebe darum, aktiv zu werden.

Wann immer mich jemand fragt, wie er mit der Praxis der Liebe beginnen kann, sage ich ihm, dass er mit dem Geben beginnen sollte. In „The Return of the Prodigal Son“ (Die Rückkehr des verlorenen Sohnes) gibt Henri Nouwen dieses Zeugnis: „Jedes Mal, wenn ich einen Schritt in Richtung Großzügigkeit mache, weiß ich, dass ich mich von der Angst zur Liebe bewege“

Sharon Salzberg sieht das Geben als eine Möglichkeit, den Geist zu reinigen: „Geben ist ein innerer Zustand, eine Großzügigkeit des Geistes, die sich sowohl auf uns selbst als auch auf andere erstreckt.“ Durch Geben entwickeln wir den Geist der Dankbarkeit. Geben ermöglicht es uns, die Fülle des Überflusses zu erfahren – nicht nur den Überfluss, den wir haben, sondern auch den Überfluss beim Teilen. Indem wir alles teilen, was wir haben, werden wir mehr. Wir erwecken das Herz der Liebe.

Das Denken und die Praxis des Beherrschers beruhen auf der ständigen Erzeugung eines Gefühls des Mangels, des Bedürfnisses, zuzugreifen. Liebe zu schenken bietet uns einen Weg, dieses Leiden zu beenden – wenn wir uns selbst lieben und diese Liebe auf alles jenseits unseres Selbst ausdehnen, erfahren wir Ganzheit. Wir werden geheilt. Der Buddha lehrte, dass wir eine so starke Liebe entwickeln können, dass, wie Salzberg sagt, unser „Geist wie ein reiner, fließender Fluss wird, der nicht verbrannt werden kann“. Eine solche Liebe ist die Grundlage des spirituellen Erwachens.

Wenn wir eine weltweite Kultur der Liebe schaffen wollen, dann brauchen wir erleuchtete Lehrer, die uns anleiten. Wir brauchen konkrete Strategien, um inmitten von Herrschaft Liebe zu praktizieren. Stellen Sie sich vor, was sich alles zum Besseren verändern würde, wenn jede Gemeinschaft in unserer Nation ein Zentrum (eine Sangha) hätte, das sich auf die Praxis der Liebe, der liebenden Güte, konzentrieren würde.

Alle großen religiösen Traditionen teilen den Glauben, dass die Liebe der Grund unseres Seins ist. Wir alle, die wir uns für die Schaffung einer Kultur der Liebe einsetzen, versuchen, eine echte Lehre zu vermitteln, die jeden dort erreicht kann, wo wir sind. Eine Kultur der Liebe, die den Kreis der Liebe über die Grenzen hinaus ausdehnt und Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Traditionen zusammenbringt, und die uns die Art und Weise, wie die Liebe uns verbindet, gemeinsam fühlen lässt.

Dieser Beitrag ist im englischen Original erstmals in der Zeitschrift Lion’s Roar erschienen

Bell Hooks

Bell Hooks (1952-2021) beschrieb sich selbst als „schwarze Intellektuelle und revolutionäre Aktivistin“. Als führende Kulturkritikerin und Denkerin zu Themen wie Feminismus und Rasse veröffentlichte Bell Hooks mehr als 30 Bücher, darunter „All About Love: New Visions.“ (Alles über Liebe – neue Sichtweisen).

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