Der Anfang ist gemacht – Auf dem Weg zur vollen Nonnen-Ordination im tibetischen Buddhismus
24. März 2017
Am 12. März 2017 wurde auf der „4. Arya Kshema Winter-Dharmaversammlung“ der Weg zur vollen Ordination für Nonnen in der tibetisch-buddhistischen Karma Kamtsang Tradition (Karma Kagyü Überlieferung) offiziell beschritten.
Die Dharmaversammlungen sind benannt nach Arya Kshema, einer Nonne aus der Zeit des Buddha, die für ihren Verstand und ihr Vertrauen berühmt war. Sie werden von zahlreichen Frauen besucht und im Tergar Kloster im indischen Bodhgaya abgehalten. Gegründet hat diese Versammlungen der 17. Gyalwang Karmapa, Ogyen Trinley Dorje. Die Treffen der Buddhistinnen dienen unter anderem dazu, die Ausbildung der Nonnen zu verbessern und für mehr Geschlechtergerechtigkeit zwischen Nonnen und Mönchen im tibetischen Buddhismus zu sorgen.
Brief des Karmapa – als historisch gefeiert
Bereits Ende Dezember 2016 hatte der Karmapa, der seit seiner spektakulären Flucht aus Tibet im Jahre 2000 als tibetischer Flüchtling in der Nähe von Dharamsala, dem Sitz des Dalai Lama lebt, einen von seinen Anhängerinnen und Anhängern als historisch gefeierten Brief an mehrere Frauenklöster in Indien, Nepal und Bhutan gesandt und darin den Beginn des jetzigen Stufenweges zur vollen Nonnenordination offiziell bekannt gegeben. Der genau geplante und geordnete Prozess soll den Nonnen die Möglichkeit garantieren, den authentischen Pfad des vinaya – des ordinierten buddhistischen Lebens – zu üben. Frauen, die sich für diesen Weg entschieden haben, konnten nun am 12. März ein Novizinnen-Gelübde ablegen, das sie für ein Jahr halten werden. Nach einem weiteren Gelübde, das sich auf die Ausbildung bezieht und weitere zwei Jahre gültig ist, werden sie anschließend die volle Ordination erhalten, und zwar in Gegenwart von Nonnen der Dharmaguptaka- und von Mönchen der Mūlasarvāstivāda-Tradition.
Bericht auf der offiziellen Webseite des 17. Gyalwang Karmapa