Bewusst lieben

Rezension

Die Nähe zu einem anderen Menschen in einer Liebesbeziehung birgt für die meisten von uns tief beglückende wie erschreckende Aspekte in sich, treten dabei doch Seiten in uns ans Licht, die wir lieber im Verborgenen belassen hätten, werden wir mit verletzten Gefühlen, mit negativen Selbstbildern und destruktiven Vorstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert, die unserer Sehnsucht nach Erfüllt- und Aufgehobensein, nach Harmonie und Frieden nur allzu häufig im Wege stehen. John Welwood, Psychotherapeut und buddhistischer Lehrer, geht es in Bewusst lieben um eine neue Vision vom Sinn und Zweck partnerschaftlicher Beziehungen, um eine Orientierung im Umgang mit den Herausforderungen und Problemen auf dem Weg der Liebe. Bringt uns die Verliebtheit primär mit unserer Lebendigkeit in Kontakt, so lassen wir diese oft erstarren, wenn wir uns in der Folge vor allem als konditionierte Persönlichkeiten begegnen und aneinander abarbeiten. Welwood zeigt, wie gerade unsere Probleme und Schwierigkeiten der Schlüssel zu Heilung und Transformation sein können und uns, sofern ins Licht der Bewusstheit gerückt, wieder mit unserer Lebendigkeit und dem, was jenseits unserer Konditionierungen liegt, verbinden können. Den Weg der Liebe zu gehen bedeutet zu lernen, wir selbst zu sein und gleichzeitig über uns hinauszuwachsen und schließlich unser Herz zum Wohl aller Wesen zu öffnen. Insofern kann dieser Weg ein Weg des Erwachens sein. Ein hilfreiches, inspirierendes Buch für Menschen, die in und mit ihren (Liebes-)Beziehungen wachsen und reifen wollen.

Ursula Kogetsu Richard