Bhikkhu Bodhi

Die Lehren des Buddha zu einer sozialen und harmonischen Gesellschaft

Eine Lehrreden-Anthologie aus dem Pali-Kanon

Heft: 02 | 2018 Freiheit
Verlag:Verlag Beyerlein & Steinschulte
Ort:Stammbach
Jahr:2018
ISBN:978-3-945224-04-5
Preis:25,00 €
Seiten:274
Paperback

Rezension

„Warum nur wünschen sich die Menschen nichts sehnlicher, als in Frieden, ohne Hass und Feindschaft zu leben, und sind doch überall in Hass und Feindschaft verstrickt?“ Diese Frage, heute so aktuell wie vor 2500 Jahren, stellte Sakka, der Herrscher der Götter, dem Buddha. Und sie hat, wie der international bekannte Mönchsgelehrte Bhikkhu Bodhi zeigt, auch den Buddha zeitlebens bewegt. Das Leiden und dessen Überwindung war der Ausgangspunkt des Buddha, seine befreiende Lehre zu entwickeln. Darin ging es ihm zwar vordringlich um eine innere Befreiung, einen inneren Frieden, eine Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt, Alter und Tod, aber sie erschöpfte sich darin nicht. „Aus reinem Mitgefühl versuchte er, Harmonie in diese leidvollen Kampfplätze menschlicher Beziehungen zu bringen und einen Weg zu fördern, der es möglich macht, ein Leben zu führen, das auf Toleranz, gegenseitigem Verständnis und Güte gegründet ist.“ (B. B.) Bhikkhu Bodhi hat in seiner Anthologie Buddhaworte aus dem Pali-Kanon zusammengestellt, in denen der Buddha die verschiedenen Aspekte, die für ein gedeihliches, harmonisches Zusammenleben in der Familie, in Gemeinschaften, Gesellschaften und zwischen den Nationen unabdingbar sind, näher beleuchtet.

Jedem Kapitel, das sich einem dieser Aspekt widmet (unter anderem Rechtes Verständnis, Schulung der Persönlichkeit, Umgang mit Zorn, Streitigkeiten, Rechte Rede, intentionale Gesellschaft, Aufbau einer gerechten Gesellschaft), hat Bhikkhu Bodhi einführende Worte vorangestellt, in denen er die Bedeutung dieser Aspekte erläutert und auch auf aktuelle Bezüge hinweist. Wie hilfreich dieses Buch gerade in der gegenwärtigen Situation ist, beschreibt der US-amerikanische Zen-Lehrer Alan Senauke in einem Prolog und Epilog. Er unterrichtet viel in asiatischen Ländern wie Myanmar, Thailand und Indien, und es ist berührend zu lesen, auf welch fruchtbaren Boden dort Buddhaworte zu Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts fallen und zu welch inspirierenden Auseinandersetzungen sie führen. In seinem Vorwort schreibt der Dalai Lama: „Ich bin nicht daran interessiert, andere Menschen zum Buddhismus zu bekehren, sondern daran, wie wir Buddhisten mit unseren Einsichten dazu beitragen können, unsere Gesellschaft menschlicher zu machen. Ich vertraue darauf, dass alle, die an der Gestaltung einer fröhlicheren und friedlicheren Welt mitwirken wollen, dieses Buch als sehr bereichernd empfinden werden.“

Ursula Kogetsu Richard

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